Kinder und Eltern begeistert: Feuerwehr Werl bietet volles Programm bei „Anzeiger-Sommertour“

Die „Anzeiger-Sommertour“ machte am Sonntag ihren letzten Halt bei der Feuerwehr Werl. Für rund 45 Besucher hatten sich die Werler Brandschützer an mehreren Stationen ein volles Programm ausgedacht.
Werl – Ja, auch der Schutz der Werler Bevölkerung wird von der Feuerwehr komplett ehrenamtlich aufrechterhalten. Das sorgte angesichts hunderter Einsätze pro Jahr bei manchem dann doch für ein überraschtes Gesicht. Und auch das vielfältige Programm für die „Anzeiger-Sommertour“ wurde von knapp 16 Feuerwehrleuten, die am Sonntag da waren, ehrenamtlich auf die Beine gestellt.
Zu Beginn führten Clemens Gerbens und Ludwig Peters die Besucher durch die Wache – es wurde angenommen, dass die Feuerwehr soeben zum Einsatz gerufen wurde: Durch den Eingang ging es direkt in die Umkleiden, von dort weiter in die Fahrzeughalle, von wo aus die Feuerwehr im Ernstfall zum Unglücksort geeilt wäre.
Nun konnten die Besucher selbst entscheiden, an welchen Stationen ihre größten Interessen lagen: Die Feuerwehr hatte ihr neues Virtual-Reality-Training zum Ausprobieren aufgebaut, am Puppenhaus, das verraucht werden kann, wurde eindrucksvoll demonstriert, wie man sich im Falle eines Brandes verhalten sollte, damit man nicht vom Rauch gefangen wird. Zudem konnten luftige Perspektiven aus dem Drehleiter-Korb und vom Display der Drohne gewonnen werden. Ein gezieltes Auge war am Strahlrohr gefragt. Für Begeisterung sorgten außerdem die Wasserwerfer des neuen Unimogs, der in Büderich stationiert ist.

Martinshorn schallte über das Feuerwehr-Gelände, als das Übungshaus plötzlich vollkommen verraucht war und eine Person im Innern als vermisst galt. Wie im echten Einsatz rückte die Feuerwehr an und rettete den vermissten Dummy unter Atemschutz aus dem Rauch. Für die Kinder brachte das eine ganz wichtige Erfahrung: Unter den Masken, von denen die lauten Atemgeräusche ausgehen, stecken ganz normale Feuerwehrleute.
Während die Praxis-orientierten Stationen vor allem bei den Kindern für strahlende Augen sorgten, nutzten viele Eltern die Möglichkeit, mit den Feuerwehrleuten ins Gespräch zu kommen. Ein Vater, der selbst bei der Autobahnpolizei ist und die Werler Werl von den Einsätzen kennt, freute sich: Er konnte endlich mal sehen, was „hinter der Feuerwehr“ steckt. Zudem fragten die Eltern neugierig nach Tipps für den Brandschutz im eigenen Zuhause, ob es keine Probleme gibt, wenn Arbeitgeber ihre Angestellten für Einsätze freistellen müssen und ob die vielen Einsätze – gerade auf der Autobahn – nicht belastend seien.

Karsten Korte, Leiter der Feuerwehr, betonte: „Es waren alle sehr wissbegierig. Das war sehr schön – durch den kleinen Rahmen konnte jede Frage beantwortet werden. Viele waren überrascht, dass wir das alles freiwillig machen und dass an der Wache nicht einmal ein kleiner Stamm an Feuerwehrleuten hauptberuflich ist. Grundsätzlich waren viele begeistert, wie vielseitig die Feuerwehr ist. Es war eine sehr angenehme Truppe und ein schöner und entspannter Tag!“
Viele Besucher kündigten an, beim Tag der offenen Tür der Werler Wehr am 25. September wieder vorbeischauen zu wollen. Im September startet auch die neue Grundausbildung. Korte: „Ab einem Alter von 16 Jahren kann man mitmachen – Ende offen. Auch diejenigen, die schon 50 Jahre alt sind, können gerne bei uns anfangen. Vielleicht fährt ja einer oder eine, die am Sonntag bei uns war, bald zu den Einsätzen mit raus.“