1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Werl

Gas-Alarm im Garten: Feuerwehr räumt Wohnhäuser wegen Explosionsgefahr

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Gerald Bus

Kommentare

Nächtlicher Einsatz in Holtum: Die Feuerwehr Werl eilte zum Gaseinsatz.
Nächtlicher Einsatz in Holtum: Die Feuerwehr Werl eilte zum Gaseinsatz. © Feuerwehr

Ein zischender Gastank und die Gefahr einer Gas-Explosion hat Dienstagnacht für einen umfangreichen Einsatz der Feuerwehr in Holtum gesorgt. Im Garten eines Hauses war Flüssiggas ausgetreten, es gab ABC-Alarm und die Räumung von Wohnhäusern.

Werl/Holtum - Um kurz vor 23 Uhr hatten die besorgten Anrufer, die das Zischen am Tank und auch Gasgeruch wahrgenommen hatten, die Einsatzkräfte alarmiert - und damit „alles richtig gemacht“, sagt Wehrleiter Karsten Korte. Denn die Situation an der Straße „In der Bredde“ sollte sich tatsächlich als gefährlich herausstellen.

Dadurch kann sogar ein Haus in die Luft fliegen.

Karten Korte, Leiter Feuerwehr Werl

Die Bewohner der beiden Wohneinheiten des Privathauses mussten ihre Wohnungen verlassen, auch ein Nachbarhaus wurde vorsorglich geräumt. Die Gefahr: Da Flüssiggas schwerer als Luft ist, kann es sich beim Austritt in tiefer gelegenen Stellen wie Keller oder in der Kanalisation sammeln. Dann besteht akute Explosionsgefahr. „Dadurch kann sogar ein Haus in die Luft fliegen“, sagt Korte. In geschlossenen Räumen kann ein Funke dafür ausreichen. Im Freibereich drohte eine Verpuffung.

Alle Nachrichten aus Werl per E-Mail. Abonnieren Sie kostenlos unseren Newsletter.

Gas-Alarm in Holtum: Messgeräte schlagen am Tank an

Die Feuerwehr unternahm sofort Messungen unter Atemschutz - und die Geräte schlugen im Bereich des Erdtanks sofort Alarm. Ein Zeichen für hohe Explosions- oder Verpuffungsgefahr. „Vor allem wussten wir ja auch nicht, wie lange schon Gas ausgeströmt war“, sagt Korte. Daher machten mehrere Trupps unter Atemschutz Messungen; dabei wurde festgestellt, dass die Gaskonzentration nur rund um den Erdtank hoch war.

Gas-Alarm in Holtum: Feuerwehr legt massiven Wassernebel-Ring

Die Feuerwehr legte mit speziellen Schläuchen einen massiven Wassernebel-Ring um die Austrittsstelle am Tankdeckel, um das ausströmende Flüssiggas zu bannen und eine Zündgefahr auszuschließen. Außerdem schieberte sie die Gas-Hauptversorgung ab.

Die Feuerwehr legte einen massiven Wassernebel -Ring um die Austrittsstelle am Tankdeckel, um das ausströmende Flüssiggas zu bannen.
Die Feuerwehr legte einen massiven Wassernebel-Ring um die Austrittsstelle am Tankdeckel, um das ausströmende Flüssiggas zu bannen. © Feuerwehr Werl

Eine Maßnahme, die schnell Erfolg brachte, die Messergebnisse besserten sich. Der Gasversorger wurde alarmiert und sei schnell vor Ort gewesen. Mit Leck-Suchspray suchten die Experten nach dem Schaden am Tank und wurde fündig: Ein Ventil am Regler der Leitung zum Haus direkt am Deckel war undicht.

Der Regler wurde vom Gasversorger ausgetauscht, die Feuerwehr unternahm aus Sicherheitsgründen weiter Messungen aller Gefahrenbereiche, um eine Explosionsgefahr weiterhin auszuschließen. Danach gab es die Meldung, dass die Gefahr gebannt war.

Gas-Alarm in Holtum: 60 Einsatzkräfte

Im Einsatz waren rund 60 Kräfte des ABC-Zugs, des Löschzugs Büderich/Holtum sowie die Löschzüge Stadtmitte. Bei abklingender Gefahr konnten viele der Kräfte wieder abrücken; die Wehr beendete den Gas-Einsatz gegen 1.30 Uhr.

Grundsätzlich sollten Bürger den Notruf 112 wählen, wenn sie Gasgeruch wahrnehmen, sagt Karsten Korte. Die Bewohner in Holtum hätten vollkommen richtig gehandelt und sich aus der Gefahrenzone begeben.

Es war auch insgesamt ein sehr unruhiger Dienstagabend für die Werler Feuerwehr. Schon in den Stunden zuvor hatte es gleich vier Einsätze unterschiedlicher Art gegeben

Schnell informiert: Alle Blaulicht-News aus dem Kreis Soest direkt auf Ihr Handy - ganz einfach via Telegram.

Auch interessant

Kommentare