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Explosion in Werl? Zeugen melden Feuerball am Himmel - Polizei äußert sich

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Von: Maximilian Grun

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Die Polizei übt in Werl.
Die Polizei übt in Werl (Symbolfoto). © Daniel Schröder

Großer Schreck am Freitagmorgen: Zeugen meldeten eine Explosion samt Feuerball in Werl.

[Update vom 28. April, 15.28 Uhr] Werl - Die Aufregung war groß am Freitagmorgen. Zeugen meldeten, dass mehrere Polizeiautos am Hansering an ihnen vorbei gerauscht seien in Richtung Sönnern. Der Verkehr wurde umgeleitet, die Straße gesperrt. Dann: Ein lauter Knall. „Es war ein riesiger Feuerball zu sehen“, meldete ein Anrufer um 9.49 Uhr.

Explosion in Werl am Freitag war Übung der Polizei

Auf Anfrage unserer Redaktion teilte die Pressestelle der Polizei mit, dass es sich um eine Übung einer auswärtigen Polizeidienststelle handele.

Welche es ist und woher sie kommt, teilte die Polizei zunächst nicht mit. Es seien mehrere Übungen geplant, Werl sei nur ein Zwischenstopp.

Die Leitstelle der Kreispolizei verwies schließlich an das Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei in NRW (LAFP). Diese sei zuständig.

Training für spezialisierte Einsatzkräfte

Das LAFP teilte schließlich am Nachmittag mit, dass im Bereich des Stadtgebiets Werl eine Übung stattfand. Diese war Bestandteil eines Lehrgangs des LAFP NRW für spezialisierte Einsatzkräfte der Polizei in Nordrhein-Westfalen.

Eine Straßensperrung von etwa zehn Minuten im Bereich des Hanserings „diente gleichermaßen dem Schutz vertraulich zu behandelnder Einsatztaktiken sowie insbesondere dem Ziel, die Beeinträchtigungen Dritter so gering wie möglich zu gestalten“, heißt es von einer Sprecherin des LAFP.

Fortbildung unter Einsatz von Pyrotechnik

Im Zentrum der Fortbildungsmaßnahme standen taktische Maßnahmen von Spezialeinheiten „unter Beteiligung pyrotechnischer Erzeugnisse, im Zuge derer es auch phasenweise zu Knall- und Explosionsgeräuschen kommt“. Diese können unter bestimmten Umständen auch durch Personen in unmittelbarer Umgebung wahrgenommen werden.

„Mögliche Knall- und Explosionsgeräusche stellen nicht den Kern solcher ganzheitlichen Übungen dar, sondern sind ggf. für sehr kurze Zeiträume zu hören“, heißt es weiter. Es handele sich hierbei um eine reguläre Übung, phasenweise auch unter Einsatz von Pyrotechnik, um die Polizisten für dieses Thema sachgerecht zu sensibilisieren und die notwendige Handlungssicherheit im Einsatz sicherzustellen. „Es besteht kein Grund zur Sorge. Die Sicherheit hat immer höchste Priorität“, so die Sprecherin.

Fester Bestandteil der polizeilichen Fortbildung

Für eine professionelle Einsatzbewältigung sei eine intensive und frühzeitige Vorbereitung unerlässlich. Solche Maßnahmen seien daher feste Bestandteile der polizeilichen Fortbildung des LAFP NRW und finden seit vielen Jahren regelmäßig an LAFP-Standorten als auch an weiteren Örtlichkeiten in ganz Nordrhein-Westfalen statt.  

Die gesamte Übung hat von 7.30 bis 10.45 Uhr auf den Gebieten verschiedener Kreispolizeibehörden (KPB) stattgefunden - so auch in Werl. Für diese Übung sei eine ordnungsbehördliche Genehmigung eingeholt worden, heißt es weiter. „Die örtlich zuständigen Polizeidienststellen wurden im Vorfeld über die Durchführung der Übung in Kenntnis gesetzt.“

Großübung der Polizei bereits 2019 an der Werler JVA

Bereits 2019 hatte es eine Großübung der Polizei in Werl gegeben. Damals übten die Einsatzkräfte in der Werler Justizvollzugsanstalt (JVA) an der Belgischen Straße.

Unter Blaulicht fuhren etliche Streifenwagen zum Einsatzort. Was genau geübt wurde, das konnte bzw. durfte die Polizei damals aus einsatztaktischen Gründen nicht näher erläutern. Nur so viel: Es gab mehrere Bedrohungs-Szenarien, die eine JVA betreffen können.

Dabei handelte es sich laut Polizei um eine turnusmäßige Übung, um den Ernstfall zu trainieren. So könne zum Beispiel die professionelle Zusammenarbeit geübt werden.  Falls etwas nicht so geklappt hat, wie geplant, kann auch das im Nachgang besprochen und verbessert werden.  

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