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Hier wird es eng: Straße wird dauerhaft zum Nadelöhr

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Von: Gerald Bus

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Auf dem Luftbild aus Juni 2020 ist der schmale Gehweg direkt entlang des alten Möbelhauses zu erkennen (gelber Kreis). Er wird unzugänglich gemacht und zur bepflanzen Grünfläche. Im Bereich des Hauses Kämperstraße 1 (roter Kreis) wird dafür der Gehweg verbreitert und dadurch die Straße verengt. Zudem soll es im Kreuzungsbereich Kämperstraße/Tütelstraße (blauer Kreis) eine Querungshilfe geben.
Auf dem Luftbild aus Juni 2020 ist der schmale Gehweg direkt entlang des alten Möbelhauses zu erkennen (gelber Kreis). Er wird unzugänglich gemacht und zur bepflanzen Grünfläche. Im Bereich des Hauses Kämperstraße 1 (roter Kreis) wird dafür der Gehweg verbreitert und dadurch die Straße verengt. Zudem soll es im Kreuzungsbereich Kämperstraße/Tütelstraße (blauer Kreis) eine Querungshilfe geben. © Blossey

Es wird eng auf der Kämperstraße in Werl, zumindest für den Auto-Verkehr. Nach einem Vorschlag der Polizei soll der Gehweg für Fußgänger auf einer Seite breiter gestaltet werden. Für Verkehrsteilnehmer beginnt das große Umgewöhnen.

Werl – An das Warten müssen sich die Autofahrer gewöhnen: Derzeit liegt es an den Ampeln, die vor der Baustelle am ehemaligen Möbelhaus Fredrich&Neuschäfer den Verkehr regeln, da das Baugerüst die Straße einengt.

Künftig aber soll die Kämperstraße dauerhaft schmal sein durch eine gewollte Engstelle im Straßenbereich, durch die nur ein Fahrzeug passt. Einer muss also warten, wenn sich zwei Autos begegnen. Das soll der „Entschleunigung des Verkehrs“ dienen und zugleich der Erhöhung der Verkehrssicherheit.

Vorschlag kam von der Polizei: Kämperstraße wird zum Nadelöhr

Der geplante Umbau der Straße geht auf einen Vorschlag der Polizei zurück, den die Verwaltung berücksichtigt hat. Die künftige Verkehrsführung ist ein Aspekt der abschließenden Beratung des Vorhabens zur Neuordnung des Quartiers im Planungsausschuss am Mittwoch, 8. März (18 Uhr, Stadthalle).

Dabei muss im nicht öffentlichen Teil über die Durchführungsverträge beider Bauvorhaben abgestimmt werden: die Überbauung der alten Möbelbrache samt Denkmalsanierung sowie angrenzend der Bau eines mehrstöckigen Hauses durch Bestatter Michael Wieschebrock.

Beide Vorhaben sind planerisch durch und liegen nun zur abschließenden politischen Beratung vor, um den Satzungsbeschluss des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes zu fassen. Dann ist der Bebauungsplan nach vielen Jahren Planung rechtskräftig. Bei der letzten Beteiligung der Behörden samt abschließender öffentlicher Auslegung hatte die Kreispolizeibehörde Soest aber noch Bedenken zur Verkehrssicherheit geltend gemacht.

Mehr Platz für Fußgänger: Fahrbahn für Autos soll verengt werden

Demnach solle der bisher vorhandene schmale Gehweg direkt entlang des Denkmals („Schrammbord“) nicht mehr von Fußgängern genutzt werden können. Der Gehweg auf der anderen Straßenseite hingegen müsse „breiter gestaltet werden, um die Verkehrssicherheit auf den Gehwegen zu erhöhen“, hatte die Polizei angeregt.

Die Lösung aus ihrer Sicht: „Auf Grund mangelnden Platzes schlagen wir die Schaffung einer Engstelle, also eine deutliche Verringerung der Fahrbahnbreite vor, welche lediglich ein wechselseitiges Passieren der Straße erlaubt.“ Dadurch könne man zugleich den Gehweg verbreitern. Anders als zurzeit durch den Bauzaun sei die Sicht der Pkw-Fahrer in die Straße künftig nicht mehr eingeschränkt.

Gehölzpflanzung vorgesehen: Schmaler Streifen muss bleiben

Laut Verwaltung hat es im Januar einen Ortstermin mit Polizei und Stadt gegeben. Im Anschluss zeichnete ein Büro einen Entwurf zum Umbau in der Kämperstraße.

Auf dem bestehenden nördlichen Schrammbord soll es eine bodendeckende niedrige Gehölzpflanzung geben, „sodass der Fußverkehr dort unmöglich ist“, teilt die Verwaltung mit. Ganz weggenommen werden kann der schmale Streifen nicht, da dann die Autos zu nah am ehemaligen Möbel-Haupthaus vorbeifahren würden.

Kosten trägt Vorhabenträger: Denkmäler bleiben erhalten

Für mehr Sicherheit der Fußgänger auf der anderen Straßenseite soll der Gehweg auf Höhe des Gebäudes Kämperstraße 1 um 50 Zentimeter verbreitert werden. Dadurch entsteht eine Verengung der Fahrbahn auf 3,75 Meter. So kann es an dieser Stelle nur noch wechselseitiges Passieren von Kfz geben. Eine Begegnung von Radverkehr und Autos bleibt aber möglich.

Die Kosten für die Straßenmaßnahmen trägt der Vorhabenträger, der die alte Möbelbrache für den Bau von insgesamt 27 neuen Wohnungen nutzt – unter Erhalt der beiden Denkmale.

Zusätzliche Querungshilfe

Zum Paket gehört auch eine Querungshilfe für Fußgänger über die Kämperstraße im Kreuzungsbereich Kämperstraße/Tütelstraße. Auf Höhe des Hauses Tütelstraße 1 soll dazu eine Gehwegaufweitung auf zwei Meter samt beidseitiger Beleuchtung und Bordabsenkung mit taktilen Pflastersteinen her; dort kann die Kämpertstraße dann „bequem und sicher“ gequert werden. „In diesem Bereich ist trotz Verengung der Fahrbahn ein gleichzeitiges Passieren von Kraftfahrzeugen möglich“, teilt die Verwaltung mit.

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