Energiespar-Verordnung Ade: Hier bleibt das Licht trotzdem aus

Die Verordnung zum Energiesparen endet am 15. April. Doch einige Einrichtungen wissen von diesem Datum bislang nichts, während andere an den Sparmaßnahmen festhalten. Zum Beispiel die Kirchen in Werl.
Werl – Am 15. April endet die Energieeinsparverordnung. Mit anderen Worten: Ab dann können öffentliche Einrichtungen auf alle Maßnahmen verzichten, mit denen sie Strom und Gas sparten, ebenso die Kirchen, die in der Regel von übergeordneten Instanzen, sprich dem Landeskirchenamt und dem Erzbistum, dazu aufgefordert wurden. Heißt auch: Öffentliche Gebäude, Wahrzeichen und Kirchen könnten nach Einbruch der Dunkelheit wieder voll angestrahlt werden – zumindest in der Theorie.
In der Praxis dagegen ist manchen Kirchengemeinden dieses Datum gar nicht bewusst: Propst Michael Feldmann: „Darüber haben wir noch gar nicht nachgedacht, zumal das Heizen zum Triduum Sacrum, Ostern und besonders dem Weißen Sonntag Vorrang hat.“ Das Thema wolle man auf den Hinweis unserer Zeitung in der kommenden Sitzung des Kirchenvorstands besprechen.
Mit der Frage noch nicht beschäftigt: Gesprächsbedarf bei der Wallfahrtsbasilika
Auch in der Basilika habe man sich mit der Frage noch nicht beschäftigt, so Wallfahrtsleiter Dr. Gerhard Best. Seine persönliche Einschätzung hierzu: „Weil es im Sommerhalbjahr abends sowieso lange hell ist, wird sich das Anstrahlen der Wallfahrtsbasilika zunächst auf wenige Tage, zum Beispiel Mariä Heimsuchung, beschränken. Wie es dann im Winterhalbjahr 2023/24 sein wird, muss noch besprochen werden.“
Allerdings sei im Rahmen der geplanten Außenrenovierung beider Wallfahrtskirchen vorgesehen, die derzeit noch montierten Strahler durch energiesparende zu ersetzen, die als Lichtquelle auch für Insekten unschädlich sind. Best: „Anschließend werden die Kirchen dann sicherlich wieder häufiger und länger beleuchtet.“
Hier bleibt das Licht aus: Energieverbrauch kontinuierlich senken
Die Evangelische Kirchengemeinde dagegen hat ihren Beschluss bereits gefasst. Pfarrer Christoph Lichterfeld: „Wir sind dankbar, dass es zu keinen Versorgungsengpässen kam. Dazu haben viele Menschen und die Kirche beigetragen. Während der letzten Monate haben wir entschieden, dass es nun im Frühling und zur Sommerzeit zu keinem Anstrahlen der Gebäude kommen wird.
Denn für uns sollte es ein Ziel sein, den jetzigen Stand des Energieverbrauchs kontinuierlich zu senken. Das spart Kosten, Ressourcen und CO2 -Emissionen. Angesichts der Überlegungen der Kommunen, künftig Straßenlaternen mit Bewegungsmeldern nachzurüsten, glauben auch wir, auf einem guten Weg zu sein. Im nächsten Winter wird es unabhängig von der Versorgungslage die sogenannte Winterkirche im Haus der Begegnung geben, um die genannten Ziele zu erreichen.“
Wenige Gebäude im Besitz der Stadt: keine Sonderbeleuchtung
In Werl gibt es dagegen nur wenige Gebäude im Besitz der Stadt, die bis zur Energiekrise angestrahlt wurden, so Alexandra Kleine, Allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters: „Am Rathaus haben wir keine Sonderbeleuchtung, die somit hätte abgeschaltet werden müssen. An der Stadthalle blieb sie eingeschaltet, das hatte jedoch sicherheitstechnische Gründe.
Die vier Strahler, die die Vorderseite des Bahnhofsgebäudes beleuchteten, waren vorübergehend ausgeschaltet. Die übrige Beleuchtung fällt in die Zuständigkeit der Deutschen Bahn. Einige historische Gebäude gehören Stiftungen.“ Im Allgemeinen nutze die Stadt in ihrem Beleuchtungskonzept schon jetzt moderne und somit energiesparende Technik.