Ladeninhaberin Birgit Siemens räumt ein, dass Tornister immer gut gehen, auch weil sie eine große Auswahl anbietet. Das sei wichtig. Die Damentaschen gehen allerdings schlechter als sonst und „bei der Vororder für das kommende Jahr habe ich mich etwas eingeschränkt. Wir haben ja quasi kein Lager.“ Motto: Erst mal gucken wie’s läuft und dann gegebenenfalls nachordern.
Bei Casa dagegen stellt Inhaberin Iris Franger-Knevels bereits eine gewisse Zurückhaltung fest. „Die Leute machen sich Sorgen, weil Energie und Lebensmittel teurer werden. Auf Dekoartikel wird dann eher verzichtet.“ Ihre Mitarbeiterin rät zur gleichen Zeit einer Kundin: „Wenn Sie diese Glasschalen mögen, kaufen Sie sie jetzt. Das ist noch der alte Preis. Die werden viel teurer.“ Die Kundin lässt sich überzeugen. Die Chefin denkt ihrerseits übers Sparen nach: „Im Winter kann man im Laden ja auch mal eine Weste tragen.“
Bei La Donna hat sich Kundin Monika Mensing gerade für ein neues Kleid entschieden: „Man guckt nach Schnäppchen, kauft dann aber doch etwas, was man nicht unbedingt braucht“, sagt sie. Inhaberin Patricia Prisco erlebt zum Glück noch jede Menge Kauflustige. „Wir haben Zurückhaltung bisher nur bei den Kunden bemerkt, die sonst hier Schnäppchen kaufen. Ansonsten wird hier viel geredet über Inflation und Preissteigerungen, aber gekauft wird trotzdem.“ Und dann fügt sie noch nachdenklich hinzu: „Ich habe genauso viel geordert wie sonst auch und gucke, wie’s im Herbst läuft, aber ich befürchte, die goldenen Zeiten sind vorbei.“
Im Kaufhaus Danielsmeier fällt es den Verkäufern schwerer, den Kunden zur Hose auch noch das passende Hemd oder den Gürtel zu verkaufen: „Früher haben wir ihnen ganze Outfits verkauft. Das geht nicht mehr. Sie kaufen jetzt viel gezielter“, sagt Stefanie Brandner. „Zum Glück verkaufen wir auch Schreibwaren.“ Die gehen immer. Das Geschäft selbst soll jetzt auf LED-Beleuchtung umgestellt werden.
Unberührt vom Sparwillen sind die Kunden vom Pilgerbüro: „Wir haben hier einfach ein anderes Publikum. Die Wallfahrer registrieren höhere Preise und nehmen die Sachen trotzdem mit“, sagt Barbara Obertrifter.