Umweltsauerei in Werl: Behälter mit 1.000 Litern Öl kippt von Anhänger

In Werl-Oberbergstraße sorgt ein Unfall mit einem Ölbehälter für einen großen Gefahrgut-Einsatz von Feuerwehr, Polizei und Umweltbehörden. Der Schaden für die Natur könnte riesig sein.
[Update, 19. Februar, 14.00 Uhr] Werl - Ein mit 1.000 Litern Öl beladener Anhänger ist am Samstagnachmittag in Werl-Oberbergstraße umgekippt. Dabei war eine bisher noch nicht genau definierte Menge Öl ausgelaufen. Der Umwelt-Unfall rief um kurz nach 16 Uhr in der Straße „Auf der Vöhde“ ein Großaufgebot von Feuerwehr, Polizei und Umweltbehörden zum Gefahrgut-Einsatz auf den Plan.
Bis zu 500 Liter Öl könnten aus dem Kanister, der auf dem Anhänger geladen war, in Graben und Kanal gelaufen sein, schätzt die Leitstelle der Polizei am Sonntagmittag. In einer Erstmeldung am Samstag war noch von rund 700 Litern die Rede gewesen. Auch die gesamte Fahrbahn der Straße sei voller Öl gewesen und von dort in den Graben neben der Straße, in eine Baugrube und in die angrenzenden Kanäle gelaufen, heißt es dazu von der Feuerwehrleitstelle. Die Feuerwehr war zunächst bemüht, eine weitere Ausbreitung umweltschädliche Flüssigkeit zu verhindern, sagt Einsatzleiter Karsten Korte.
Öl-Unfall in Werl: Untere Wasserbehörde ermittelt
Die Feuerwehr Werl setzte für den ABC-Einsatz fünf Fahrzeuge ein. Da gerade an der Wache eine Ausbildung stattfand, waren schnell ausreichend Kräfte verfügbar, um die Sondergruppe Öl zu unterstützen. Zunächst ging es um die Eindämmung des Schadens, dazu wurden Rohrdichtkissen gesetzt, um das Öl aufzuhalten. Zudem wurde die massiv verschmierte Straße abgestreut.
Das aus dem Kanister ausgelaufene Öl soll nun abgepumpt werden. Das komplette Ausmaß der Öl-Havarie steht gegenwärtig noch nicht fest. Dazu ermittelt die Untere Wasserbehörde. Sie war am Sonntagmittag an der Unfallstelle im Einsatz.
Öl-Unfall in Werl: Ermitttlung wegen Unfallflucht
Inwieweit angrenzende Bereiche durch das ausgelaufene Öl kontaminiert und gegebenenfalls abgebaggert werden müssen, gilt es ebenfalls zu überprüfen. Eine Fachfirma wurde angefordert, um den Umweltschaden zu beheben. Es gilt als wahrscheinlich, dass verseuchtes Erdreich abgetragen werden muss.

Weil sich der Fahrer zunächst vom Unfallort entfernte, erwartet ihn nun eine Anzeige wegen Fahrerflucht. „Wer sich von einer Unfallstelle vom Hof macht, begeht Fahrerflucht, auch wenn er im Nachhinein vom schlechten Gewissen geplagt wird“, heißt es von der Polizei, die sich um die verkehrsrechtlichen Belange kümmert. Sie ermittelt gegen den Fahrer des Gespanns. Offenbar hatte der Fahrer zunächst selbst noch versucht, das Malheur zu beseitigen. Dies gelang ihm aber nicht, weil das Ausmaß viel zu groß war. Das Öl hatte sich auf einer Länge von rund 100 Metern verteilt und war in diesem Bereich auch in Graben und Kanalisation gelangt.
Neben den Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Fahrerflucht untersuchen die Behören gegenwärtig auch, ob die Ladung auf dem Anhänger korrekt gesichert war. Das Öl war in einem Industriecontainer transportiert worden, der im Laufe der Fahrt von dem Anhänger gefallen war.
Öl-Unfall in Werl: Straße für Einsatz gesperrt
Die Straße „Auf der Vöhde“ war während des großflächigen Einsatzes, der bis nach 19 Uhr andauerte, komplett gesperrt worden. Die Straße im Außenbereich ist glücklicherweise nicht viel befahren.
Zu einem weiteren Feuerwehreinsatz ist es in Warstein gekommen. Vor 15 Monaten stand dort ein Haus in Flammen: Am Freitag brannte es wieder dort.