Bis auf kleine Details sei der Weg nach langem Ringen endlich frei und passe es auch finanziell, sagt Löer. Es sei gelungen, die Kosten für den Markt an der B1/Ecke Kuhweg deutlich unter die Grenze von 5 Millionen Euro zu drücken. Daher könne zum Wochenbeginn der Auftrag erteilt werden – und Büderich bekommt endlich den erhofften Vollversorger, mehr als zehn Jahre nach dem Aus des kleinen Edeka-Markts Poggel in der Ortsmitte.
Im November hatte Löer noch die vorübergehende Notbremse gezogen: Der Bau lasse sich nicht wirtschaftlich darstellen, man stehe vor einem „harten Kampf“. Kern des Übels: Die ersten Angebote von Generalunternehmern lagen mit Werten zwischen 5,1 und 5,9 Millionen Euro um mindestens 1,1 Millionen Euro über den 4 Millionen, mit denen Löer ursprünglich kalkuliert hatte. Viel zu hoch, um den Neubau wirtschaftlich hochziehen zu können. Also schob Löer das Vorhaben.
Nun wurde an allen möglichen Schrauben gedreht, um Kosten zu senken. Dazu gehört, dass weniger Erdreich als geplant abgetragen werden soll, der Markt also etwas höher liegen wird. Zudem wird das Vordach kleiner, die Fassade geändert – mit mehr Holzoptik als Klinker. Auch bei der Dachform gab es Anpassungen. Löer erwartet nun Kosten von 4,6 Millionen Euro und hofft, dass es noch etwas weniger wird. Sein Vorteil: Das Grundstück gehört der Familie, das macht andere Kalkulationen möglich.
Bei der Entwässerung seien noch Fragen mit der Stadt zu klären, sagt Löer. Er betont aber: „Wir waren viel zu lange dran, um jetzt aufzugeben. da konnten wir den Schritt zurück nicht mehr machen.“
Seit über zehn Jahren arbeitet der Investor am Vorhaben, der Mietvertrag mit der Edeka ist über acht Jahre alt.
Zumindest sind zuletzt die archäologischen Untersuchungen auf dem Gelände am Kuhweg ohne (womöglich auch weitere kosten- und zeitintensive) Ergebnisse geblieben: „Da wurde Gott sei Dank nichts gefunden.“ Auch die Kampfmitteluntersuchung ist abgeschlossen.
Am 8. März soll das Vorhaben erneut in den Planungsausschuss, inhaltlich sei aber „alles abgestimmt“, sagt Löer. Er erwarte kurzfristig auch die Baugenehmigung. Dann könne der Markt mit 1 420 Quadratmetern Verkaufsfläche samt Bäckerei tatsächlich bald errichtet werden.
Noch nicht geklärt ist, ob es dort auch einen Geldautomaten geben wird. Nach einigem Hin und Her habe die Sparkasse zuletzt abgewunken.