Druck auf BVB-Fanclub-Vorstand: Wohin floss das Geld fürs Bier?

Ohne Druck lässt sich kein Bier zapfen. Aber in einer Bier-Frage ist beim BVB-Fanclub „Zum Brunnen“ mehr Druck entstanden, als den Verantwortlichen lieb ist. Der Vorstand steht vor einer entscheidenden Sitzung: Welche Konsequenzen werden aus vereinsinternen Vorwürfen gezogen, dass rund 25 000 Euro aus dem Thekenausschank im Vereinsheim in der Kasse fehlen sollen? Es gibt nicht wenige im Club, die vor Wut schäumen über das, was da womöglich verzapft worden ist.
Werl - Zwar ließ der Vorstand bis zum Donnerstagnachmittag eine Anfrage unserer Redaktion zum nächsten Treffen unbeantwortet, dem Vernehmen nach soll das aber bereits an diesem Donnerstagabend stattfinden. Passend ab 19.09 Uhr.
Spätestens dann wird von einigen Vorstandsmitgliedern vom Vorsitzenden Thorsten Bolle, der auch für den Thekendienst zuständig ist, Aufklärung darüber verlangt, wie es zu den vermeintlichen Fehlbeträgen gekommen ist.
Es gibt unverändert die Forderung nach Antworten und Konsequenzen aus Reihen der Mitglieder. Fakt ist: Der Vorstand wusste von den fehlenden Summen, die bei Überprüfungen von Rechnungen und dem Abgleich mit den Einnahmen aufgetaucht waren, bereits bei der Mitgliederversammlung im September. Er hielt die Informationen aber zurück, weil zunächst das Urteil im Strafverfahren gegen ein Ex-Mitglied des „Brunnens“ wegen Veruntreuung von Geldern aus Ticketverkäufen abgewartet werden sollte.
Dann machte unsere Zeitung im November den Vorgang in einem der größten BVB-Fanclubs öffentlich, dem Vorsitzenden wurde eine Frist zur Klärung bis Jahresende gesetzt. Im Februar teilte der Vorstand mit, man habe Zahlen vorgelegt bekommen, die es „zu prüfen und zu analysieren“ gelte.
Vorstandsmitglieder nachgerechnet haben
Nach Informationen unserer Redaktion sollen mittlerweile mehrere Vorstandsmitglieder nachgerechnet haben, ob die Vorwürfe fehlender Gelder berechtigt sind oder es doch plausible Begründungen gibt, zum Beispiel Freibier für Helfer im Vereinsheim, das Bolle als „Selbstverständlichkeit“ bezeichnet hatte. Mit Spannung warten die Mitglieder nun aufs neuerliche Vorstandstreffen. Passiert nichts, läuft alles auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung oder Klage hinaus