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Diskussion nach Unfall: Ist Straßeneinmündung zu breit?

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Die Einmündung des Kucklermühlenwegs in die Unnaer Straße ist sehr breit und unübersichtlich. Am Dienstag wurde hier eine Frau von einem Auto angefahren und schwer verletzt.
Die Einmündung des Kucklermühlenwegs in die Unnaer Straße ist sehr breit und unübersichtlich. Am Dienstag wurde hier eine Frau von einem Auto angefahren und schwer verletzt. © Billecke

WERL -  Dass der breite Trichter mit dem der Kucklermühlenweg in die Unnaer Straße mündet, für Verkehrsteilnehmer unübersichtlich ist und somit ein gewisses Gefahrenpotenzial bietet, war bereits Thema mehrerer Verkehrsbesprechungen.

Ansätze, dies zu ändern, gab es viele, umgesetzt wurden bisher aber keine. Ein Unfall, der sich genau an dieser Stelle am Dienstag ereignete, und bei der eine 64-jährige Fußgängerin schwer verletzt wurde, war nun für eine Anwohnerin Anlass, sich dem Thema erneut zu widmen.

In einem Leserbrief wandte sich Anke Zeppenfeld an den Anzeiger: Den Weg über die breite Straße bezeichnet sie als „Spießrutenlauf“. „Es muss erst etwas passieren, damit etwas geschieht. Am Dienstagmorgen ist was Schlimmes passiert. Alle Verkehrsbesprechungen nützen nichts, wenn nicht gehandelt wird. Bitte werden Sie aktiv“, fordert sie die Verwaltung zum Handeln auf.

Doch aus Sicht von Karl Wilhelm Poth, bei der Stadt Leiter der Abteilung Sicherheit und Ordnung, ist der Fall ziemlich kompliziert. So gab es zahlreiche Vorschläge für eine bauliche Umgestaltung der Einmündung. Blumenkübel und Markierungen, so war bereits vor drei Jahren überlegt worden, könnten die breite Straße provisorisch verengen. Auch über den Bau einer Mittelinsel, die den Fußgängern das Überqueren leichter machen könnte, wurde bereits nachgedacht.

Doch letztlich, so Poth, hätten sich alle diese Maßnahmen als nicht zielführend, oder nicht umsetzbar herausgestellt. So scheiterte zum Beispiel das Anlegen der Mittelinsel daran, dass der Linienbus die dann engere Kurve nicht mehr geschafft hätte. Das hätten Testfahrten ergeben.

Das grundsätzliche Problem sei darüber hinaus, dass es mehrere vermeintliche Unfallschwerpunkte im Stadtgebiet gebe, die schlicht aus Geldmangel nicht alle baulich entschärft werden könnten. Ob der Kucklermühlenweg ein solcher sei, da ist sich Poth zudem nicht sicher. Der Unfall vom Dienstag ist der erste, der ihm an dieser Stelle bekannt sei. Außerdem müsse er sich vor einem Urteil, ob der Unfall mit der Verkehrssituation zusammen hängt, zunächst näher mit dem Unfallhergang beschäftigen.

Grundsätzlich sei es durchaus wünschenswert, die Kreuzung umzugestalten, so Poth. Doch dafür seien erhebliche Mittel und Grunderwerb nötig. „Mit einem kleinen Pflaster erreicht man da nichts, da braucht man schon große Pflastersteine.“ Und das wäre ziemlich teuer. - dom

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