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„Wussten um die emotionale Ebene“: Bürger wollen Erhalt der Kurpark-Inseln

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Von: Gerald Bus

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Die Inseln im Kurpark-Teich sollen bleiben - wenn es nach dem Willen der Bürger geht. Die Befragung läuft aber noch.
Die Inseln im Kurpark-Teich sollen bleiben - wenn es nach dem Willen der Bürger geht. Die Befragung läuft aber noch. © Uta Müller

Werl ist offenbar nicht reif für den Wegfall der Inseln: Dass die beiden Eilande im Kurpark-Teich verschwinden könnten, sorgt für erhebliche Diskussionen in der Stadt. Klarer Tenor: Die Inseln sollen bleiben.

Werl - Bei der Online-Diskussion über Facebook fiel die Ablehnung der Idee nach der Anzeiger-Berichterstattung fast einhellig aus. Ganz so klar sei das Votum bei den direkten Bürgergesprächen am Samstag zum „Tag der Städtebauförderung“ zwar nicht gewesen, sagt Bürgermeister Torben Höbrink. „Es gab auch Stimmen, die es begrüßen, wenn alles offener, aufgeräumter, freier im Teich ist.“ Aber ja, auch im direkten Kontakt habe die Mehrzahl der Bürger einem möglichen Verschwinden der beiden Inseln ablehnend gegenüber gestanden.

Genau deswegen machen wir ja die Bürgerbeteiligung: um zu erfahren, was die Bürger wollen.

 Torben Höbrink, Bürgermeister

„Aber genau deswegen machen wir ja die Bürgerbeteiligung: um zu erfahren, was die Bürger wollen.“ Ein Bielefelder Ingenieurbüro hatte im Zuge der Überlegungen zur Neugestaltung des Kurpark-Teichs vorgeschlagen, die Doppel-Inseln zu entfernen zugunsten einer größeren Seenplatte.

Dass das zu Diskussionen führen würde, sei klar gewesen, sagt der Bürgermeister. „Wir sind daher nicht überrascht, wir wussten um die emotionale Ebene.“ Aber natürlich gebe es auch fachliche Argumente wie die Wasserqualität, Fließgeschwindigkeiten oder negative Effekte von „Totzonen“, die ebenfalls zu berücksichtigen seien.

Wenn nun die Bürger den Erhalt der Insel fordern, werde die Stadt das selbstverständlich als Argument in die weiteren Planungen einbringen und die Berücksichtigung dem Fachbüro zur Aufgabe machen. „Sonst hätten wir die Bürger nicht fragen sollen“, sagt Höbrink. Er verweist in dem Zusammenhang auf eine Diskussion mit einem Achtjährigen (!), einem regelmäßigen Kurpark-Gast, die er jüngst am Teich geführt habe. „Der wollte auch, dass die Inseln nicht wegkommen“ – und habe einen Kompromiss ins Spiel gebracht: Vielleicht könne ja eine bleiben...

Zu den Ideen gehört auch ein Wassertretbecken

Zu den Teich-Ideen (Umsetzung Herbst 2023) gehört auch die Neugestaltung des Wassertretbeckens samt Plattform zum Aufenthalt, die Erneuerung der Uferbereiche sowie Sitzbereiche, die in die Wasserfläche ragen.

Höbrink betont aber, dass es bei den laufenden Bürgerbeteiligungen bei weitem nicht nur um den Kurpark-Teich ging und geht. Auch zu den anderen Stadtentwicklungsprojekten (Fußgängerzone, Wasserspielplatz Kurpark, Schulhof Sekundarschule) habe es „sehr intensive Gespräche“, Vorschläge und Rückmeldungen gegeben, die die Verwaltung nun aufarbeitet. „Für Ergebnisse ist es also noch zu früh.“

Insgesamt habe die Stadt ihr Ziel erreicht, über laufende und anstehende Projekte zu informieren. „Es war richtig was los in der Stadt – und die Bürger haben gemerkt: In Werl passiert was.“ Allerdings gab es auch kritische Anmerkungen von Besuchern, dass viele Geschäfte am Samstagnachmittag geschlossen waren. Der „Tag der Städtebauförderung“ war laut Verwaltungschef ein Erfolg, eine Wiederholung ist denkbar. „Aber das geht nicht jedes Jahr, dafür ist der Aufwand doch zu hoch.“

Infostand auf Marktplatz

Die Online-Bürgerbeteiligung läuft bis zum 22. Mai weiter. Zudem gibt es am Freitag (20. Mai) und Dienstag (24. Mai) jeweils von 8 bis 13 Uhr einen Infostand auf dem Marktplatz.

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