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Masken in der Schule: Entscheidung liegt in Elternhand

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Von: Gerald Bus

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Die Schutzmaske immer dabei? An den Schulen gilt das nur noch freiwillig.
Die Schutzmaske immer dabei? An den Schulen gilt das nur noch freiwillig. © Symbolbild: dpa/Bernd Weißbrod

Unterrichtsstoff – dazu fiel Eltern, Schülern und Lehrern zuletzt zunächst das Stück Stoff ein, dass die Schüler vor dem Mund zum Schutz vor Corona trugen. Erst mussten sie – so wollte es der Gesetzgeber. Nach dem Wegfall der Vorschrift eine Woche vor den Ferien, sollten sie – so wollten es die Schulen. Und nun, nach den Ferien?


Werl –Nun legen die meisten Schulen das Maske-Tragen allein in die Entscheidungsgewalt der Eltern und verzichten auf Appelle. Aber nicht alle, wie eine Abfrage bei den Schulen zeigt.

St.-Josef-Schule

Die St.-Josef-Schule hält es so wie vor den Ferien. „Wir haben deutlich gemacht, dass die Kollegen weiter Maske tragen“, sagt Rektorin Ursula Steinhoff. Aber die Schule werde keine Empfehlung an die Eltern aussprechen, dass die Kinder das auch tun sollen. „Für uns liegt das allein in der Hand der Eltern, sie sollen das entscheiden“, sagt die Schulleiterin. Es sei ja durchaus verständlich, dass die wegfallende Vorschrift der Maskenpflicht auch für große Erleichterungen sorgt. Die Grundschule hat unterdessen die Pauseneinteilung nach Jahrgängen wieder aufgehoben.

Die Kinder haben nun wieder gemeinsam Pause. Und auch für die kurzfristig nötig gewordene Sperrung von zwei Klassenräumen wegen eines fehlenden zweiten Rettungswegs im Obergeschoss hat die Schule eine Lösung gefunden: Bis zur Anbringung eines Provisoriums werden die beiden betroffenen Klassen auf einen Förderraum und einen alten Klassenraum im Altbau ziehen, der eigentlich für die Betreuung umgebaut werden soll.

Marien-Gymnasium

„Wir haben das Tragen einer Maske mit Datum vom 2. April weiter empfohlen“, sagt Michael Prünte, Chef am städtischen Marien-Gymnasium. Die Mehrheit der Schüler habe sich daran gehalten. „Die Nutzung der Maske hat sich, so hoffen wir, positiv auf fast Infektionsgeschehen ausgewirkt, sodass die Schüler sorglos in die Ferien gehen konnten.“ Auch nach den Osterferien wolle das Marien-Gymnasium diesen Kurs beibehalten, „vor allem mit Blick auf die anstehenden Abiturprüfungen“. Dabei gelte es, „an die Solidarität der Schulgemeinde zu appellieren“, wozu die Schüler am ersten Schultag per Durchsage des Schulleiters angehalten worden seien.

Norbertschule

„Wer sie nicht trägt, trägt sie nicht“, sagt Markus Reim, Rektor der Norbertschule, zur Maske. Und das sei dann auch okay. Anders als zuletzt habe er nun keine Empfehlung an die Eltern mehr herausgegeben, dass die Schüler die Schutzmaske weitere tragen sollten. „Das müssen Eltern nun für sich und ihr Kind bewerten.“ Zur Verpflichtung könne er das Tragen schon gar nicht machen, die Gesetzeslage sei eindeutig.

Das Kollegium hingegen sei einhellig der Meinung, dass die Maske die Lehrer weiter schützen kann, und trage sie daher weiter. Dabei gehe es auch darum, dass das Kollegium in möglichst voller Stärke vor Ort in der Schule sein kann. Es gebe aber auch Situationen, zum Beispiel, wenn es um Mimik geht, wo Lehrer die Maske mal ablegen. Und wie war die Maskennutzung bei Schülern an Tag eins nach den Ferien? „Ganz unterschiedlich“, sagt Reim. Es habe Klassen gegeben, in den viele Kinder die Maske noch trugen und andere, wo der größere Teil sie weggelassen hat. Da gebe es also keine Einheitlichkeit.

Walburgisschule

Das hat auch Andrea Humpert, Leiterin der Walburgisschule festgestellt. Etwa die Hälfte der Kinder trage die Maske auch weiterhin. „Interessant“, so sagt sie: Es seien eher die älteren Jahrgänge, die das beibehalten haben, während es in den Klassen mit den jüngeren Kindern mehr Schüler gibt, die den Stoff weglassen. Woran das liegt, kann Andrea Humpert nur vermuten: „Womöglich sind die Älteren schon einsichtiger, dass die Maske schützen kann – und sie sind es auch schon länger gewöhnt.“

Anders als vor den Ferien hat es nun keinen neuerlichen Elternbrief gegeben mit dem Appell, nach dem Wegfall des Zwangs das Stück Stoff zum Schutz weiter zu nutzen. Auch an der Walburgisschule gilt: Die Entscheidung über die weitere Nutzung der Maske bleibt allein den Eltern vorbehalten. „Wir Lehrer tun es, alle“, sagt die Rektorin. Bemerkenswert sei zudem: Zum Schulstart am Montag fehlten kaum Kinder an der Grundschule.

Sälzer-Sekundarschule

„Ein großer Teil unserer Schülerschaft trägt weiterhin die Mund-Nasen-Bedeckung freiwillig, da ihnen die Gefahr, an einer Coronainfektion zu erkranken, nach wie vor sehr präsent ist“, sagt Sandra Schenkel, Leiterin der Sälzer-Sekundarschule. Das Kollegium schütze sich und die Schüler „durchweg“ mit der Maske.

Alle weiteren Hygienestandards behalte die Sekundarschule aufrecht, „denn es gibt immer noch Schüler und Kollegen, welche sich aktuell mit der Virusinfektion zu Hause befinden“. Da die Corona-Testungen nun nicht mehr durchgeführt werden, könnten sich eben auch Personen ohne Symptome, die dennoch das Virus tragen, in den Klassenräumen befinden. „Wir hoffen alle darauf, dass die Infektionszahlen zurückgehen und damit die Normalität des Schulalltags zurückkehrt“, sagt Schenkel.

Ursulinenschulen

Die Ursulinenschulen empfehlen unverändert „allen im Haus“, weiterhin die Maske zu tragen. Dies basiert unter anderem auf einem gemeinsamen Appell der Elternpflegschaftsvorsitzenden mit der Schülervertretung und der Schulleitung, sagt Konrad Beckmann. „So trugen und tragen auch viele Schüler weiterhin und alle Lehrer in der Regel weiter eine Maske.“

Diese Empfehlung für das fortgesetzte Tragen der Masken habe sich nach den Osterferien nicht geändert – „wie die Lage zum Sommer hin ist, warten wir ab“. Es sei festzustellen, dass der Anteil der Personen ohne Maske im Gebäude sich am Montag nach den Ferien „leicht vergrößert hat, aber noch eine Minderheit ist – wenn es in einzelnen Lerngruppen sich bisweilen auch anders darstellt“.

In dieser Woche nach den Ferien werden den Schülern laut Beckmann auch weiterhin drei Testangebote in den Klassen/Kursen gemacht, unabhängig vom Impfstatus. „Dieses Angebot besteht anschließend bis auf weiteres weiterhin im Sekretariat.“ Selbstverständlich aber werde das nicht mehr verpflichtende Tragen einer Maske seit dem 2. April nicht mehr eingefordert.

Marienschule

Auch die Büdericher Marienschule setzt auf Eigenverantwortung. „Wir haben im Prinzip auch keine andere Wahl“, sagt Schulleiter Stefan Cordes. „Es bleibt abzuwarten, wie die Eltern am Ende reagieren, wenn uns die Lehrerinnen und Lehrer ausfallen und damit dann auch Unterricht ausfallen wird.

Die Petrischule war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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