Die Kurzarbeit sei sicher ein hilfreiches Argument, die Beschäftigten zu halten, sagt Guido Münstermann. Logisch sei aber auch, dass die Zwangsschließung durch die Politik nicht mehr lange durchhaltbar sei. Hält der Lockdown an und damit „das Verbot, unser Geschäft aufzumachen“, dann drohen dem Büdericher Möbelhaus „irgendwann ernsthafte Schwierigkeiten“, warnt der Chef. Im Moment lebe Turflon nur durch die Rücklagen. Noch aber befinde man sich nicht in einer bedrohlichen Situation, drohen auch keine Entlassungen für die 220 Mitarbeiter. Aber die Perspektivlosigkeit drücke aufs Gemüt.
Die Industrie darf weiterarbeiten und wir sind gezwungen, die Hände in den Schoß zu legen.
Vor allem fühle man sich mittlerweile „ungerecht behandelt: Die Industrie darf weiterarbeiten und wir sind gezwungen, die Hände in den Schoß zu legen.“ Dem Einzelhandel, aber auch der Gastronomie werde die Möglichkeit genommen, ihr Geschäft auszuüben. Zudem fehle es an Hilfe und Unterstützung durch die Politik: Außer des Kurzarbeitergeldes habe das Möbelhaus bislang keinen Ersatz für die Umsatzverluste bekommen, „anders als versprochen“. Daher bleibe derzeit nur, „auf Sicht“ zu agieren
Im Dezember zum Start des neuerlichen Lockdowns hatte Münstermann noch darauf verwiesen, dass Turflon den ersten Lockdown allen Erwartungen zum Trotz gut bewältigt und die Umsatzverluste später wieder aufgeholt habe. Die Überzeugung daher vor einigen Wochen: „Wir kommen da schon durch.“