Die Apotheke arbeitet zurzeit an einer Lösung, das Angebot über den Juni hinaus aufrecht zu erhalten. „Wir werden aber unser Quartier in diesem Falle noch einmal wechseln müssen, da im nächsten Monat die Bauarbeiten für die neue Apotheke beginnen“, sagt Müller. Zunächst hatte das Team vor der Apotheke in einem Zelt getestet, war dann in die Räume des früheren Tedi-Markts gezogen. Dort soll nun bald der Ausbau beginnen, weil die Apotheke dieses Ladenlokal beziehen will.
Bezüglich des Testangebots bleibt laut Müller aber auch die Frage, zu welchen Bedingungen die Angebote durchführt werden. Derzeit werde vom Gesundheitsministerium überlegt, wie die Möglichkeit zur freiwilligen, refinanzierten Testung erhalten bleiben können. „Man überlegt derzeit unter anderem, ob es eine Verlagerung der Testzentren in die Impfzentren geben könnte. Leider gibt es hier aber noch nichts Konkretes“, sagt Müller.
In der Warteschleife befindet sich hingegen Sven Teschner, der bereits alle seine Testzentren in der Umgebung dicht gemacht hat – aber das am Golfplatz am Stadtwald eben noch nicht. Das hat Gründe: Dort zahle er keine Miete, weil ihm die Räume gehören. An den anderen Orten habe sich das Angebot nicht mehr getragen, weil die Zahl der Nutzer „deutlich rückläufig“ ist. Rund ein Drittel – das spürt der Betreiber. Ob das Angebot am Stadtwald bleibt, will Teschner in rund zwei Wochen festlegen, weil es dann auch weitere Entscheidungen aus der Politik zum Beispiel zur Kostenpflicht der Tests geben wird. Bis dahin gelten „leicht angepasste Öffnungszeiten“ am Stadtwald und ein etwas komprimiertes Angebot. „Aber so lange wir da kein Geld zuschießen, lassen wir es laufen“, sagt der Betreiber.
Auf die Frist zum Auslaufen der kostenlosen Bürgertests am Monatsende schaut auch Hubert Hoff. Aber das Pflege & Gesundheitsteam will seine fünf Standorte (Wickeder Straße, Hallenbad, Welver und zweimal Soest) gerne weiterlaufen lassen, obwohl der Betreiber mittlerweile personell „etwas reduziert“ hat, wegen der geringeren Nachfrage nach Tests. „Aber in kleinerem Umfang wird das noch immer gerne genutzt.“ So gebe es viele Menschen, die vor Besuchen im Krankenhaus oder in Seniorenheimen aus Sicherheitsgründen zum Test kommen; auch mancher Veranstalter fordert noch immer Nachweise, dass Besucher coronafrei sind. Es gebe Nutzer, die den Test freiwillig machen und solche, von denen es verlangt wird. „Wir haben insgesamt noch eine vernünftige Nachfrage, aber es ist tatsächlich deutlich ruhiger geworden“, sagt Hubert Hoff. Und so bleibe sein Ziel unverändert, die Testzentren weiterlaufen zu lassen. Nicht zuletzt, weil er auch investiert habe in die Zentren, zum Beispiel in digitale Lösungen.
Der Arzt Juan Carlos Rivera hat das Test-Angebot in seiner Praxis an der Melsterstraße mittlerweile eingestellt. Der Grund: Der Einsatz der geforderten App zur Vermeidung von Doppeltest habe trotz intensiver Versuche nicht funktioniert. Nach immer wiederkehrenden Fehlermeldungen hat die Praxis aufgegeben, es kämen aber ohnehin deutlich seltener Fragen von Testwilligen.
Bürgertests werden seit August nur noch vergütet, wenn eine Arztpraxis das Testergebnis und das Zertifikat an die Corona-Warn-App übermitteln kann; so wollte es das Bundesgesundheitsministerium. „Aber das hat von Anfang an nicht richtig funktioniert“, klagt der Mediziner. „Daher machen wir das nicht mehr.“
Nach wie vor führt die Gemeinschaftspraxis Roden /Yücel an der Unnaer Straße die Tests auf das Coronavirus durch. Aber die Nachfrage sei rapide gesunken. „Die meisten Menschen gehen wohl direkt ins Testzentrum“, heißt es aus der Praxis. Nur noch selten werde nach telefonischer Anmeldung in der Praxis ein Corona-Test durchgeführt.