Und heute? Da verschwinden die Teststellen wieder, eine nach der anderen. Entweder aus Personalmangel oder Kostengründen. Auch im Kreis Soest ist die nachfrage eingebrochen. Aber es gibt sie noch, Orte, an denen die Stäbchen in die Nase geführt werden.
Auf der Seite des Kreises gibt es allein in Werl noch sechs Stellen. Aber es stellt sich auch die Frage: Wer lässt sich heute eigentlich noch testen?
Für Hubert Hoff, dem Geschäftsführer des gleichnamigen Pflegeteams in Werl, zeichnet sich ein klares Bild ab. Sehr viele sichern sich ab, wenn sie ins Krankenhaus oder Pflegeheim gehen und Angehörige besuchen, wenn sie selbst Patienten sind und natürlich, wenn sich die Corona-Geplagten freitesten wollen. „Das Angebot der kostenlosen Tests beschränkt sich auf die vulnerablen Gruppen, die geschützt werden müssen“, erklärt er. Damit sind vor allem Ältere und Kranke gemeint.
Nach den neuen Änderungen der Bundesregierung geht Hoff davon aus, dass sich die Zahl der Menschen, die die Schnelltests auch weiterhin in Anspruch nehmen, noch einmal reduzieren könnte. „Die politischen Vorgaben kommen immer sehr knapp. Man kann sich kaum darauf einstellen“, sagt Hoff und schaut auch auf die Vergütung pro Test. Sinke die noch weiter, sei es wahrscheinlich, dass noch mehr Teststellen schließen werden. Für Hoff steht jedenfalls fest, dass er und sein Team, solange es die Bürgertests gibt, weitermachen werden bis zum Frühjahr.
Weiter getestet wird auch bei Marco Müller. Der Inhaber der Bären-Apotheke an der Basilika verzeichnet bisher noch einen hohen Zulauf. Die Entwicklung bleibe aber abzuwarten, da jetzt die 3-Euro-Tests weggefallen sind. Zuvor hätten sich diejenigen am häufigsten testen lassen, die Verwandte im Krankenhaus oder im Altenheim besucht haben, so Müller.
Er beobachtet zudem eine gewisse Corona-Müdigkeit, denn „viele scheinen auf das Auslaufen der Maßnahmen zu warten.“ Das Team der Bären-Apotheke aber testet weiter bis zum Frühjahr. Das Mariannen-Hospital dagegen hat die Türen des erst spät eröffneten kleinen Testzentrums bereits in diesem Frühjahr wieder geschlossen.
„Es hat sich herausgestellt, dass der Bedarf nicht wahnsinnig groß gewesen ist, sodass wir uns für die Schließung entschieden haben“, erklärt Karin Riedel, Sprecherin des Hospitalverbundes, dem das Mariannen-Hospital angehört. Jetzt wird auf die anderen verbliebenen Teststellen hingewiesen, denn die Angehörigen, die die Patienten besuchen wollen, benötigen einen amtlichen Schnelltest. Ein Selbsttest reiche da nicht aus, so Riedel. Die Besucher seien immer sehr routiniert.