Griff zur Spritze

Corona im Kreis Soest: Diese Apotheken impfen bald in Werl

Die Corona-Pandemie macht es möglich, dass die heimischen Apotheker gegen das das Coronavirus impfen dürfen. 

Werl - Dies soll die Impfkampagne angesichts der Omikron-Welle voranzubringen. Doch die Realität sieht wohl anders aus. Denn nicht jeder der Inhaber der sechs Werler Apotheken wird die Impfungen gegen das Coronavirus vornehmen. Nur die Sonnen- und Walburga-Apotheke wollen demnächst das Impfen in ihren Räumen ermöglichen.

Für die anderen Apotheker fehlt in Werl der Bedarf oder das Personal. „Wir haben mit dem Impfzentrum an der Overbergschule ein ausreichendes Angebot in unserer Stadt (siehe Infokasten, Anm. d. Red.)“, ist sich Julia Köchling-Hagedorn von der Hirsch-Apotheke sicher. Auch Stefan Weber von der Bären-Apotheke sieht, dass Werl mit dem Impfzentrum gut ausgestattet ist. Er findet es grundsätzlich gut, dass die Apotheken impfen dürfen, doch will sich Bären-Apotheken-Inhaber Marco Müller erst einmal nicht an der Impfaktion beteiligen.

Corona im Kreis Soest: Mit Testzentrum „alle Hände voll zu tun“

„Wir haben im Moment mit unserem Testzentrum alle Hände voll zu tun und wollen uns nicht noch zusätzliche Aufgaben ans Bein binden“, sagt Weber. In einer Führungssitzung am vergangenen Wochenende wurde diese Entscheidung mit Inhaber Marco Müller besprochen. Wenn sich der Bedarf beim Impfen noch einmal ändere, werde man die Lage neu bewerten, teilt er mit.

Um das Impfangebot durchführen zu können, müssen die Apotheker an verschiedenen Schulungen teilnehmen. Martin Bauer von der Sälzer-Apotheke weiß, dass es bis zur Umsetzung des Impfens in Werler Apotheken noch ein langer Weg ist, da der Kreis Soest noch keine Schulungen im Angebot hat. Auch er wird sich nicht an den Corona-Impfungen beteiligen. „Das ist bei mir personell nicht zu stemmen und so etwas macht man nicht zwischen Tür und Angel.“

Zwar hat Julia Köchling-Hagedorn von der Hirsch-Apotheke die Schulungen für die Corona-Impfung schon absolviert, trotzdem wird es vorerst keine Impfangebote in ihrer Apotheke geben. Sie weiß auch, dass es Probleme bei der Beschaffung des Impfstoffs geben wird. „Es gibt zwar Regionen, wo es Sinn macht, dass Apotheken impfen, aber hier in Werl sehe ich aktuell nicht den Bedarf“, so die Werlerin. Sie findet es besser, wenn große Impfaktionen vom Land oder Kreis organisiert werden. „Oder es muss genug Impfstoff da sein, sodass alle auf einmal geimpft werden können.“

Corona im Kreis Soest: „Werden die Impfungen anbieten“

Einen Mitarbeiter wird Dr. Marouan Abou Hamed von der Sonnen-Apotheke zu den nötigen Schulungen schicken. „Wenn die Voraussetzungen geschaffen sind, werden wir die Impfungen auch mit anbieten“, so der Inhaber. Aber er weiß, dass dies ein wenig Zeit benötigt, bis er sein Vorhaben umsetzen kann. „Es bedeutet viel Verantwortung und wir müssen das gut organisieren.“

Auch die Walburga-Apotheke werde Impfungen anbieten, sagte eine Mitarbeiterin. Der Inhaber war am Freitag für eine Stellungnahme aber nicht erreichbar.

Für die Bären-Apotheke spricht laut Weber noch ein zweiter Faktor gegen das Impfen in der Apotheke. „Was ist, wenn jemand dabei einen allergischen Anfall bekommt? Da können wir nur den Rettungsdienst rufen. Deswegen sind diese Impfungen bei den Ärzten an der Overbergschule an der richtigen Stelle“, so der Apotheker.

Rubriklistenbild: © Thomas Nitsche

Kommentare

Unsere Kommentarfunktion wird über den Anbieter DISQUS gesteuert.

Hinweise zum Kommentieren: Auf soester-anzeiger.de können Sie Ihre Meinung zu einem Artikel äußern. Im Interesse aller Nutzer behält sich die Redaktion vor, Beiträge zu prüfen und gegebenenfalls abzulehnen. Halten Sie sich beim Kommentieren bitte an unsere Richtlinien: Bleiben Sie fair und sachlich - keine Beleidigungen, keine rassistischen, rufschädigenden und gegen die guten Sitten verstoßenden Beiträge. Kommentare, die gegen diese Regeln verstoßen, werden von der Redaktion kommentarlos gelöscht. Bitte halten Sie sich bei Ihren Beiträgen an das Thema des Artikels. Lesen Sie hier unsere kompletten Nutzungsbedingungen.


Bitte beachten Sie: Die Kommentarfunktion unter einem Artikel wird automatisch nach drei Tagen geschlossen.

Netiquette
Hinweis: Kommentieren Sie fair und sachlich! Rassistische, pornografische, menschenverachtende, beleidigende oder gegen die guten Sitten verstoßende Äußerungen sind verboten und werden gelöscht.

Kommentare