Dabei ist es ja ganz was anderes: Clubhouse Werl ist eine Facebookgruppe. Die mag zwar 2300 Mitglieder haben, die wissen also, was das ist, aber nicht alle davon wollen vielleicht Party machen, zumindest nicht am 27. August, schließlich ist parallel in Bremen Bezirksschützenfest. Andere sind vielleicht in Partylaune, aber nicht auf Facebook, sei es, weil sie ganz allgemein Internetmuffel sind oder weil ihnen die Geschäftspolitik des sozialen Netzwerks genügend Gründe liefert, sich ihm nicht auszuliefern.
Also wendet sich Webdesigner Malek nun auf anderem Weg an die Öffentlichkeit, nicht nur, um für die Sause zu werben, die im Prinzip nichts anderes ist als eine Ü30-Party, sondern auch für die Gruppe. Der harte Kern trifft sich nämlich auch im realen Leben.
„Der Name entlieh sich aus dem Clubhouse-Trend“, erklärt Malek. Der Namensgeber ist eigentlich ein anderes soziales Netzwerk, eine App, deren Nutzer in digitalen „Räumen“ live miteinander diskutieren können – nicht schriftlich, sondern über das Mikrofon. Eine Exklusivität wollten die Entwickler darüber schüren, dass man die App nur durch die Einladung anderer Nutzer verwenden konnte.
Und diskutieren, das wollte man in dieser Facebookgruppe auch, betont Malek, „es sollte nicht nur darum gehen, dass man fragt, wo eine Wohnung frei ist oder wo es die beste Pizza gibt. Wir wollen Dinge, die uns in Werl auffallen, kritisch diskutieren, jeder darf seine Meinung kundtun, und den Bedarf erfragen, was sich die Werler wünschen. Wir wollen uns auf diese Weise einbringen, damit die Stadt noch belebter wird.“ Es gehe nicht darum, gegen das Stadtmarketing zu arbeiten. Man wolle einfach nur versuchen, selber etwas in die Hand zu nehmen. „Wir wollen aber nicht nur meckern – obwohl sich auf unseren Aufruf, uns die hässlichsten Plätze der Stadt zu melden, sogar der Bürgermeister bei unserem Gruppengründer Salvatore Zaccheddu meldete. Wir gehen auch auf die schönen Dinge ein, haben Stimmen dazu eingefangen, wie gelungen alle das Moonlight-Shopping fanden. Wir wollen ja kein Gegeneinander, sondern ein Miteinander, wir wollen alle an einem Strang ziehen.“
Dazu trifft sich der harte Kern, etwa ein Dutzend stark, alle paar Wochen entweder privat oder in wechselnden Kneipen und Restaurants zum Ideenaustausch, hat begonnen, eigene Veranstaltungen zu planen, so wie im vergangenen November eine kleine Wanderung durch Werl, und nun eben die Party. „Die Idee dazu kam vergangenes Jahr auf, wir hatten 140 Kommentare und eine sehr angeregte Diskussion. Aber so eine Party bedarf einer ordentlichen Planung und Organisation. Wenn die zum ersten Mal gut anläuft und sich das herumspricht, muss man sich keine Sorgen um eine Neuauflage machen.“
Klar, man hofft auf die Abendkasse, auf die man anfangs eigentlich verzichten wollte, „aber durch den Vorverkauf hätten wir uns finanziell besser abgesichert. Doch zwei Drittel der Kosten haben wir durch Sponsoren abgedeckt. Wir wollen nur kostendeckend arbeiten, wir wollen keine Cent daran verdienen“, sagt Malek.
400 Karten wurden in den Vorverkauf gegeben, 500 dürfen maximal in die Halle.
Und die Klubhäusler würden sich freuen, wenn zu den weiteren Treffen alle, die sich engagieren wollen, dazustoßen würden.
Für Facebook-Abstinenzler gibt es aber auch noch anderen Möglichkeiten: Die Website der Gruppe samt Kontaktformular (noch nicht ganz fertig, aktuell muss man noch eine Sicherheitswarnung ignorieren), E-Mail oder Telefon.
Die Party steigt am Samstag, 27. August, ab 20 Uhr, zum Klubhaus wird an diesem Abend die Schützenhalle in Sönnern. Die Karten kosten im Vorverkauf 5 Euro und sind erhältlich bei Service Line Werl, Steinergraben 3, und dem Photoshop Werl, Warburgisstaße 1. Das Programm ist ganz klassisch: DJ, entsprechende Disco-Beleuchtung, Getränke, das Glas Bier für 1,50 Euro, „was wir noch sehr preiswert finden im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen“, so Malek, draußen ein Bratwurststand. „Das Mindestalter für den Einlass ist 18, aber den Altersdurchschnitt würde ich eher auf 35 bis 50 schätzen.“
https://clubhouse-werl.de; Tel.: 01514/1284572, E-Mail info@m-malek.de (Thomas Malek).