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Chaos am Nadelöhr, wütende Autofahrer: Stadt reagiert auf Baustellen-Problem

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Von: Gerald Bus

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Begegnungen, die auf dem Bürgersteig enden: Solche Situationen soll es an der Engstelle nicht mehr geben.
Begegnungen, die auf dem Bürgersteig enden: Solche Situationen soll es an der Engstelle Kämperstraße nicht mehr geben. © Gerald Bus

Die Straße ist nicht mehr einsehbar - und uneinsichtig sind auch viele Autofahrer: An der Baustelle des alten Möbelhauses Fredrich & Neuschäfer an der Kämperstraße herrscht Chaos. Autos stehen sich in der Engstelle gegenüber, keiner will recht weichen. Und wenn, dann auf den Bürgersteig. Jetzt hat die Stadt nach einer Anfrage unserer Redaktion reagiert. Eine Ampel soll her.

Werl - Das hat Stadtplaner Ludger Pöpsel am Dienstagmittag mitgeteilt. „Kurzfristig“ soll die Ampel das Chaos beenden und vor allem die Schüler schützen. Denn durch das oft abrupte Ausweichen von Autofahrern auf den Bürgersteig kommt es zu gefährlichen Situationen.

Autofahrer missachten Vorfahrts-Regelung

Denn hinzu kommt eine Verkehrsanordnung, die seit Beginn der Baustelle vor etlichen Monaten kaum ein Autofahrer beachtet: Nicht der Verkehr, der Richtung KiK fährt, hat Vorfahrt, sondern der, der in Richtung Ursulinenschulen unterwegs ist. Das hat seit Einrichtung der Baustelle samt Straßenverengung kaum Beachtung gefunden. Dem entsprechend schnell fahren viele Autofahrer Richtung Kik in die Baustelle rein.

Nun aber hat sich die Situation deutlich verschärft. Denn die Baufirma hat den Bauzaun eigenständig bis fast zum Kurvenbereich der Kämperstraße verlängert - und damit die Fahrbahn auf fast 100 Meter zu schmal gemacht für den Begegnungsverkehr. Das Problem: Von beiden Seiten der Baustelleneinfahrt ist nicht mehr zu sehen, ob ein Wagen entgegenkommt. Die Folge: Immer wieder stehen sich Fahrzeuge in der Engstelle gegenüber. Gerade morgens zu Schulbeginn sorgt das für chaotische Rangierfahrten, Hupen und schimpfende Autofahrer. Stehen mehrere Fahrzeuge im Nadelöhr, geht nichts mehr, ohne auf den den Bürgersteig auszuweichen.

Stadt: Baufirma hat nicht informiert

Schuld an der Situation ist die Baufirma, sagt Pöpsel, weil sie die Stadt über die Verlängerung der Engstelle nicht informiert habe. „Aber wenn sie öffentlichen Raum nutzt, bedarf es einer öffentlichen Anordnung.“ Dass die fehlte und die Stadt mithin nichts wusste von der zusätzlichen Gefahrensituation, sei ein Versäumnis des Bauherren.

Wer von hier kommt, muss warten - aber es ist gar nicht mehr zu sehen, ob Begegnungsverkehr kommt.
Wer von hier kommt, muss warten - aber es ist gar nicht mehr zu sehen, ob Begegnungsverkehr kommt. © Gerald Bus

Zu dem suchte die Stadt am Dienstagmorgen unmittelbar den Kontakt. Die Projekt Team Gesellschaft für Grundstücksentwicklung mbH aus Schwerte sagte zu, sich unmittelbar um das Problem zu kümmern und noch am Dienstag den Antrag bei der Stadt auf eine neue verkehrsrechtliche Anordnung zu stellen. Anders als mit einer Baustellenampel wird das nicht gehen. Dass das zu Rückstauungen führen wird, davon sei auszugehen, sagt Ludger Pöpsel. Aber die Sicherheit der Schüler der Ursulinenschulen gehe vor.

Bislang sei die Regelung ohne Ampel vertretbar gewesen, weil es Sichtkontakt von beiden Enden der Baustelle aus gab. „Das hat funktioniert“, sagt der Stadtplaner, „zumindest war es erträglich“.

Investor: Bauzaun bleibt für lange Zeit

Wolfgang Behr, der das Projekt für die Investoren entwickelt, bestätigt, dass die Ampel kurzfristig kommen soll. In der Tat gebe es jetzt einen langen, nicht einsehbaren Bogen, der für Probleme auf der Kämperstraße sorge. Klar sei aber auch, dass der Bauzaun im Baubereich noch für lange Zeit stehen wird. Denn der Baubereich sei zu schmal, um nicht auf die Straße auszuweichen. Die gesamte Bauzeit über wird das Nadelöhr demnach nötig sein.

Zwei Jahre kann das schnell dauern. Zumal nun kurzfristig die Arbeiten erstmal ruhen werden, da die Archäologen anrücken. Von drei bis vier Monaten Stillstand geht Behr daher aus, bis die Arbeiten mit der Sanierung der beiden Denkmäler sowie der Neubau für insgesamt 27 Wohnungen im Altstadtbereich fortgesetzt werden können.

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