„Wir hoffen auf viele Mitglieder, die die Entscheidung mittragen“, hatte der Vorsitzende Oliver Eberlein zu Beginn der Mitgliederversammlung gesagt und auch eine geheime Abstimmung angeboten. Aber das sahen die Fans als nicht nötig an. Zu deutlich war der Wunsch nach dem von Eberlein beschworenen Neuanfang nach einer belastenden Zeit. Und so gingen nahezu alle Hände hoch bei der Frage, wer damit einverstanden ist, dass es keine weiteren Schritte bezüglich der „Mindereinnahmen aus dem Thekenbetrieb im Vereinsheim“ geben soll.
Eberlein wertete das klare Votum als Bestätigung, dass auch die Mitglieder den Neustart wollen. Dass dem so ist, hatte der Vorstand auch aus der Mehrheit der Wortmeldungen bei der Mitgliederversammlung im September geschlossen – allerdings nicht daran gedacht, darüber auch abstimmen zu lassen. Ein Jurist hatte den Club im Nachgang darauf hingewiesen, dass eine Abstimmung darüber „zwingend erforderlich“ sei, hatte Eberlein den Mitgliedern erklärt.
Nun ist das Thema für uns erledigt.
„Nun ist das Thema für uns erledigt“, sagte der neue Vorsitzende. Er dankte den Fans der Dortmunder Borussia, dass sie „über die Zukunft des Fanclubs abgestimmt“ und damit an der Zukunft mitgearbeitet haben. Die Mitglieder applaudierten. Um 19.16 Uhr war der Spuk vorüber, sieben Minuten nach dem Beginn um 19.09 Uhr.
Damit ist ein Versuch, über den juristischen Weg das in der Kasse fehlende Geld einzutreiben, vom Tisch. Schritte, die sich auch gegen den damaligen Vorsitzenden gewendet hätten. Dem Kassierer waren fehlende Einnahmen aus dem Thekenverkauf im Vereinsheim aufgefallen. Über 22 000 Euro fehlten, hatte ein dreiköpfiges Prüfungsteam des alten Vorstands errechnet, für den Zeitraum 2018 bis 2020.
Unter Berücksichtigung von Helferstunden (vier Gläser Bier pro Stunde), die der alte Vorsitzende als Argument für die fehlenden Summen angebracht hatte, blieb ein Fehlbetrag von über 10 000 Euro für den Zeitraum 1. Januar 2018 bis 15. März 2020. Schon im September hatte sich bei der Mehrheit der Mitglieder offenbar die Meinung durchgesetzt, dass all das letztlich nicht wirklich aufzuklären ist – und der Blick nun nach vorn gerichtet werden soll.