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"Kangaroos" springen auf Platz drei und feiern ausgelassen

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Von: Gerald Bus

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Die "Kangaroos" haben beim Bundesfinale Tuju-Stars den dritten Platz belegt. © Gerald Bus

Die Werler Kangaroos haben beim Bundesfinale des "Tuju-Stars" den Sprung aufs Treppchen geschafft und Platz 3 belegt. Die 30 jungen Sportler feierten den Erfolg in einem hochklassigen Finale frenetisch und tanzten auf der Bodenmatte, auf der sie zuvor eine fehlerfreie Show abgeliefert hatten.

Hatten-Sandkrug/Werl - Am Ende musste sich die Gruppe des Werler TV nur dem Vorjahressieger "Avanti Chicks" des TSV Hüttlingen und dem Gastgeber, den "Green Spirits" der TSG Hatten-Sandkrug, geschlagen geben. Dass diese drei Gruppen den Sieg unter sich ausmachen würden, hatte ein stark besetztes Finale, bei dem keine Mannschaft sich einen Fehler erlauben durfte, erwarten lassen.

Letztlich zeigte der Gastgeber die stärkste Leistung, der Sieg rund um das Stück der Sandkruger Osenzwerge basierte nicht auf dem "Heimvorteil", auch wenn es sich bei der sportlich präsentierten Sage um ein Stück Heimatgeschichte handelte - das mussten auch die Werler sportlich fair anerkennen. Die "Kangaroos" riefen selber alles ab mit ihrem Stück "Ägypten“ und ließen das ferne Land am Nil golden glänzen. Trainerin Annika Schwerdt zeigte sich bei der spontanen Party noch in der Halle "überwältigt" über die Leistung ihrer Schützlinge: "Ich bin so stolz auf die Truppe und glücklich, dass wir einen Pokal haben." Im Vorjahr war das den Kangaroos verwehrt geblieben. 

Zuvor hatten sich die Kangaroos des Werler TV beim Vorentscheid des Bundesfinales "Tuju-Stars" am Mittag mit einer ebenfalls fehlerfreien Präsentation für das Finale der besten Acht am Samstagabend qualifiziert und Lob von der Trainerin bekommen: "Es hat alles geklappt, vor allem waren die akrobatischen Teile synchron und der Ausdruck stark."  Eine "Welt voller Glanz und Spektakel" hatte Moderatorin Maila Maurer angekündigt - und nicht zu viel versprochen.

Die ebenfalls angetretenen "Wallabies" des Werler TV verpassten hingegen den Sprung unter die letzten Acht. Es flossen zwar Tränen der Enttäuschung bei den jungen Sportlern, die sich die Qualifikation so sehr gewünscht hatten. Aber das Trainergespann Martina Grote und Marlies Krollmann fand ebenso tröstende Worte wie die Kangaroos, die ihre oft jüngeren und unerfahreneren Vereinskolleginnen tröstend in die Arme nahmen.

"Das ist schon eine andere Hausnummer hier", sagte Martina Grote anerkennend zur Stärke des Teilnehmerfelds mit 19 Gruppen aus elf Bundesländern und 500 Teilnehmern - und zur Chance, die durch Fehler bei der Präsentation des Stücks "Das Vogelnest" verpasst worden war. Greifbar sei die Nervosität der Wallabies gewesen, die zumeist erstmals in einem Bundesfinale standen. "Schon beim Aufwärmen waren sie nicht ganz so konzentriert, weil sie so beeindruckt waren", sagte die Trainerin, die mit ihren jungen Nachwuchsschützlingen aber sehr zufrieden war. "Das war eine schöne Show - trotz der ein bis zwei Fehlerchen." Aus dem Auftritt werden die Wallabies aber "sicher gelernt haben und viel mitnehmen", sagt Martina Grote. Die Konkurrenz sei schlicht zu stark gewesen, ergänzte Marlies Krollmann. "Aber unsere Mädchen haben das Beste gegeben - und keinen Grund, traurig zu sein." Enttäuschung sei ja auch ein Zeichen von Ehrgeiz, "und ohne den geht es nicht". Wichtig sei für den Nachwuchs, die Eindrücke zu sammeln und zu sehen, was alles möglich ist auf diesem hohen sportlichen Niveau. "Das nehmen sie mit."

Etwas Handfestes mitnehmen werden auch die 30 Kangaroos - nämlich den bronzenen Tuju-Stern als Belohnung für monatelange Vorbereitung. Seit 1997 ist die Gruppe regelmäßig bei diesem Event der Deutschen Sportjugend dabei. Im Vorjahr hatte es einen enttäuschenden 5. Platz gegeben. Dem entsprechend war der Jubel am späten Samstagabend groß, als feststand, dass es diesmal für einen Pokal reichen würde. Noch lange feierten die Kangaroos auf der Bodenmatte den Erfolg und lagen sich in den Armen oder warfen  - der Sportart angemessen - immer mal wieder jemanden aus ihren Reihen in die Luft. Viel Applaus hatten sie von den Zuschauern in der mit 640 Plätzen ausverkauften Halle im Sportzentrum der TSG Hatten-Sandkrug bekommen. "Ägypten" mit höchst anspruchsvollen Akrobatikteilen, synchronen tänzerischen Elementen und einem hohen Tempo kam hörbar an beim Publikum. Choreografie und Kostüme der zwischen zehn und 22 Jahre alten Werler gefielen offenbar auch der Jury.

Auch die Trainerin nahm zahlreiche Glückwünsche entgegen. "Die Konkurrenz war sehr stark, wir konnten nicht absehen, wo wir landen", sagte Annika Schwerdt, die gemeinsam mit Britta Koch die Kangaroos vorbereitet hatte und wusste, dass es schon einer sehr starken Leistung bedurfte, um im Teilnehmerfeld zu bestehen.  Vor einigen Wochen hatten die „Kangaroos“ und die „Wallabies“ einen Doppelerfolg beim NRW-Landesentscheid in Werl gefeiert. Der Lohn war jetzt die Final-Teilnahme. Die Rückfahrt treten die rund 50 jungen TV-Sportler am Sonntagmorgen nicht mit leeren Händen an. Das gilt auch für die Wallabies: Vom Gastgeber gab es Medaillen für jeden Teilnehmer und vom Ausrichter, der Deutschen Turnjugend, Bleistifte (!). 

Zu dem Lied "Der Moment, den du liebst" hatten rund 500 Teilnehmer das Bundesfinale tanzend eröffnet. Nur wenige Stunden später wussten die Werler wieder genau, wie sie sind, diese Momente, die sie lieben...  

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