Büderich kann aufatmen: Poststelle bleibt nun doch bei Turflon

Jetzt kann sie doch bleiben, die Post-Filiale in Turflon bei Büderich. Kurzzeitig sah es so aus, als ob auch diese Filiale schließt und viele Menschen ihre Post in anderen Orten abgeben müssen.
Büderich – Werls größtem Ortsteil bleibt ein Post-traumatisches Erlebnis erspart: Völlig überraschend kann die Post-Filiale nun doch im Büdericher Möbelhaus Turflon bleiben. Das hat Turflon-Geschäftsführer Guido Münstermann am Mittwoch auf Anfrage bestätigt. Demnach habe sein Haus nun doch noch jemanden gefunden, der sich federführend um den Bereich Post, Kiosk und Lotto im Eingangsbereich kümmert. „Wir sind glücklich, dass wir den Service weiter anbieten können“, sagt Münstermann.
Denn die Reißleine ziehen zu müssen zu Ende Mai, das habe ihn traurig gestimmt, auch und gerade für Büderich. Dem Dorf drohte der Verlust der Postfiliale zum 31. Mai nach der Kündigung der Verträge als Kooperationspartner, nachdem Ende 2022 die Fachkraft für die Betreuung der in den Kiosk- und Lottoshop integrierten Post-Filiale ausgeschieden war.
Neuer Vertrag unterschrieben: Anlaufstelle nutzten auch andere Kunden
Nun aber erfolgt die überraschende Kehrtwende. Durch die Änderung der personellen Situation kann es doch weitergehen, der neue Dienstleistungsvertrag ist unterschrieben. Das dürfte in Büderich und zwei anderen Dörfern für Aufatmen sorgen. Denn die Anlaufstelle bei Turflon nutzen auch Kunden aus Budberg und Holtum.
Bei der Post sorgt die Rolle rückwärts für Erleichterung. Das Unternehmen hatte das bevorstehende Aus der Filiale bedauert – auch in dem Wissen, wie schwer es sein würde, einen Ersatz-Standort zu finden. „Wir freuen uns, dass wir die Arbeit mit unserem bewährten Partner fortsetzen können“, sagt Sprecher Achim Gahr. Bei den Kunden entschuldige man sich für die Irritationen, „Gott sei Dank“ habe es keinen Ausfall gegeben. Grundsätzlich hat die Post eine Filialnetz-Pflicht. In Orten mit über 2 000 Einwohnern muss es mindestens eine Filiale geben.
Schwere Arbeit: „Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe“
Auch das belastete Turflon-Kassenteam, das zuletzt die Post-Filiale mit zu betreuen hatte, trage die neue Entwicklung „gerne“ mit, betont Münstermann. „Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe.“ Und zwar eine, die alles andere als einfach oder nebenbei zu leisten sei. Immer mehr und schwerere Pakete, immer mehr Retouren: Die Arbeit sei nicht leicht zu schultern.
Damit ist eine Post-Filiale im künftigen Edeka an der B1 wohl vom Tisch. Investor Rudolf Löer hatte angeboten, den Service zu übernehmen. Allerdings dauert es noch, bis der Edeka fertig ist. Die Bauarbeiten starten kurzfristig.