Mit Ende der Anmeldefrist sollen sie nur bei knapp über 30 gelegen haben – aber dazu will Iris Bogdahn keine genaueren Angaben machen. Damit werden, Stand jetzt, nur zwei Klassen an den Start gehen, die Schule ist aber auf vier Züge ausgelegt.
Vor allem der Blick in die Nachbargemeinde Ense dürfte für Fragen nach Gründen sorgen – und Bestürzung im Rathaus: Dort haben sich an der Conrad-von-Ense-Schule (ebenfalls eine Sekundarschule und damit die gleiche Schulform) gleich 25 Kinder aus Werl angemeldet. Diese große Gruppe sichert in der Nachbargemeinde die Dreizügigkeit.
Vor allem aber die Herkunft der Schüler zeigt, dass es nicht nur eine traditionell große Gruppe aus Westönnen (nicht zuletzt wegen der Nähe zu Ense-Bremen) ist, die der Nachbargemeinde den Vorzug gibt. Nein, in Ense lernen künftig auch neun heutige Norbertschüler, sechs aus der St.-Josef-Schule Westönnen und jeweils fünf aus den heutigen vierten Klassen der Petri- und der Walburgisschule. Natürlich stellt sich die Frage: Warum ist das so? Bemerkenswert: Auch in Ense schwächeln die Anmeldezahlen an der Schulform „Sekundarschule“: 74 Kinder wurden angemeldet.
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Im Werler Rathaus hat die Problemanalyse bereits eingesetzt. In erster Linie sei die schwache Anmeldung darauf zurückzuführen, dass der Jahrgang klein ist, mutmaßt Bogdahn. 267 Werler Kinder wechseln im Sommer an weiterführende Schulen. Im Vorjahr seien es 287, also 20 mehr gewesen. „Und solche Rückgänge schlagen sich eben am ehesten an der Sekundarschule nieder.“ Im kommenden Jahr werden es nochmals weniger Gesamt-Kinder sein, „aber danach wird es besser“, sagt die Fachbereichsleiterin. Da schwingt Hoffnung mit. Aber die Frage nach den Gründen der Abwanderung nach Ense sorgt für Fragezeichen.
Die Stadt will eines mit Vehemenz vermeiden: einen schlechten Ruf der mit viel Aufwand an den Start gebrachten Schulform. „Denn das hätte die Schule nicht verdient, dort wird hervorragende Arbeit geleistet“, betont Bogdahn. Was zur Wahrheit gehöre: Noch haben nicht alle Eltern ihre Kinder an der weiterführenden Schule angemeldet, es gebe traditionell Nachzügler, gerade an der Sekundarschule. „Viele Eltern nehmen es da nicht so genau“, so Bogdahn. Die Zahl werde sich also noch erhöhen. Wie viele Anmeldungen ausstehen? Unklar.
Aber im Vorjahr hatte es rund 70 Anmeldungen an der Schule am Salzbach gegeben, mithin drei Startklassen. Die Lücke zum Vorjahr ist unübersehbar groß, das weiß die Verwaltung. Noch größer ist das Delta zur eigentlich vorgesehenen Vierzügigkeit der Sekundarschule. „Aber das konnten wir damals nur prognostizieren“, sagt Bogdahn und verweist auf Schwierigkeiten der Schulplanung. „Die Fünftklässler des nächsten Sommers waren bei Schulgründung noch gar nicht geboren.“ Außerdem habe genau diese Schule vor einigen Jahren mit gewaltigen Überhängen zu kämpfen gehabt, als sie überlaufen wurde mit bis zu sieben Startklassen. „Das war auch nicht schön, sondern belastend für alle.“ Nun würden sich die Schüler und Lehrer halt über mehr Platz freuen.
267 Kinder aus Werl wechseln im Sommer an die weiterführende Schule. Da aber auch Kinder aus Nachbarstädten und vor allem Nachbargemeinden in Werl angemeldet werden (wo es zum Beispiel kein Gymnasium oder keine Realschule gibt), sind die tatsächlichen Anmeldezahlen an den Werler Schulen nicht identisch.
Mariengymnasium
Das städtische Mariengymnasium wird mit noch etwas mehr Schülern als im Vorjahr im Sommer starten: 130 Kinder sind laut Verwaltung angemeldet worden, noch mal sechs mehr als im Vorjahr. Der Zulauf ans Gymnasium ist also ungebremst. Fünf Eingangsklassen wird es am Breilsgraben geben. Eine Stärke, die das Gymnasium leisten kann.
Ursulinenschulen
Die Ursulinen nehmen an beiden Schulen (Realschule wie Gymnasium) je 87 Kinder auf, teilt Schulleiterin Anne-Kristin Brunn mit. Damit seien an beiden Schulen die Plätze voll ausgeschöpft, je drei Klassen gibt es. „Wir hatten auch in diesem Jahr überzählige Anmeldungen“, sagt Brunn, „und wie schon in den vergangenen Jahren ist die Zahl der notwendigen Ablehnungen an der Realschule etwas größer als am Gymnasium.“ Das erklärt sich oft allein schon aus der Bandbreite der Empfehlungen, die für die Realschule in Frage kommen. Es habe aber nur „sehr vereinzelt“ Rückfragen bezüglich der bevorstehenden Entbündelung im Sommer gebeben. „Hier war in der Regel die weiter bestehende Durchlässigkeit zwischen den Schulformen und die gemeinsame Nutzung der Schulhöfe und des U-Cafés von Interesse“, sagt die Schulleiterin, die im Sommer die Schule verlässt. Es sei Eltern zum Beispiel wichtig gewesen, dass befreundete Kinder, die unterschiedliche Schulformempfehlungen erhalten haben, sich auch weiterhin auf dem Schulgelände der Ursulinen treffen können. „Das ist ja immer schon möglich gewesen und wird auch zukünftig selbstverständlich sein“, betont Anne-Kristin Brunn