1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Werl

Geduldsprobe für Belvona-Mieter: Schnelle Rückkehr nach Zwangsräumung nicht in Sicht

Erstellt:

Von: Dominik Maaß

Kommentare

Die Mieter aus den Belvona-Häusern an Droste-Hülshoff-Straße und Weberanger brauchen weiter viel Geduld.
Die Mieter aus den Belvona-Häusern an Droste-Hülshoff-Straße und Weberanger brauchen weiter viel Geduld. © Dominik Maaß

Für die Bewohner der beiden geräumten Belvona-Häuser an der Droste-Hülshoff-Straße gibt es zurzeit wenig Hoffnung auf eine schnelle Rückkehr.

Werl – Die Stadt hat ihnen am Donnerstag aber die Möglichkeit eingeräumt, erneut für kurze Zeit in ihre Wohnungen zu gehen, um weiteres Hab und Gut mitzunehmen. In einem weiteren Haus machten sich Mitarbeiter der Stadt ein Bild über gemeldete Mängel.

Die Stadt wird den Mietern der unbewohnbaren Häuser künftig wöchentlich einen koordinierten Termin für die Rückkehr in ihre gesperrten Wohnungen anbieten, sagt Fachbereichsleiterin Alexandra Kleine auf Anfrage. Einzeltermine seien auf Dauer nicht leistbar. Außerdem habe die Verwaltung Hinweise zum Umgang mit dem Hausrat herausgegeben, der sich nun schon länger in den unbelüfteten, zum Teil von Schimmel befallenen Wohnungen befindet. So sollten etwa Textilien und Spielzeug vor dem weiteren Gebrauch gewaschen beziehungsweise abgewaschen werden.

Den Mietern, die bei Familienmitgliedern, Bekannten oder in städtischen Notunterkünften untergekommen sind, sei auch mitgeteilt worden, dass noch nicht klar ist, ob und wann Belvona Ersatzwohnraum zur Verfügung stellen kann, so Kleine. Wer die Chance habe, selbst eine neue Wohnung zu finden, sollte diese also durchaus ergreifen.

Suche nach alternativen Wohnungen

Die Stadt versuche Belvona aber weiter dazu zu bewegen, alternative Wohnungen anzubieten, sagt Kleine. Dies habe man auch dem Vertreter des Immobilien-Eigentümers kürzlich bei einem weiteren der nun regelmäßig anberaumten Treffen deutlich gemacht. „Da lassen wir in unseren Bemühungen nicht nach“, so Kleine. Würden neue Wohnungen angeboten, werde die Stadt diese vorab auf Zumutbarkeit prüfen.

Zudem habe man den Eigentümer-Vertreter aufgefordert, seinen Verkehrssicherungspflichten nachzukommen. So wurde inzwischen das Hochhaus mit einem Bauzaun umgeben, außerdem berichteten Mieter, dass in anderen Gebäuden offene Kellerzugänge und Fenster mit Holz verkleidet wurden.

Zahlreiche andere Mängel sind weiterhin nicht behoben. So haben einige Mieter nun schon seit Monaten kein fließend Wasser in Küche und Gäste-WC. Auch Schimmel ist in vielen Wohnungen weiter ein Problem. Mitarbeiter der Stadt schauten sich am Donnerstag einige Wohnungen an. Umfangreichere Begehungen von zwei Häusern sollen in Kürze folgen.

Auch interessant

Kommentare