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Belvona: Hochhaus in Werl schon seit Monaten ohne Heizung

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Von: Dominik Maaß

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Schöner wohnen geht anders: Mieter Thomas Kimmel ärgert sich über die überquellenden Müllcontainer vor den Häusern an der Droste-Hülshoff-Straße. Diese würden dazu einladen, dort weiteren Müll hinzukippen.
Zu Belvona gehören im Werler Norden zahlreiche Wohnungen im Bereich Droste-Hülshoff-Straße/Weberanger. © Dominik Maaß

Die Schreckensmeldungen aus den Belvona-Häusern an der Droste-Hülshoff-Straße und am Weberanger reißen nicht ab.

Werl - Mieter aus dem Hochhaus berichten, dass sie schon seit Monaten ohne Heizung auskommen müssen. Der Wohnungsverwalter bestätigte nun auf Anfrage: 15 Mietparteien seien vom Heizungsausfall betroffen.

„Kein Mensch kümmert sich, wir wissen uns nicht mehr zu helfen“, schimpft einer der Betroffenen. Immer wieder seien sie in der Vergangenheit von Belvona vertröstet oder abgewimmelt worden. Ähnlich sei es mit den diversen anderen Problemen wie Wasserschäden und Schimmel.

Damit die Wohnungen bei den aktuellen Minusgraden nicht vollends auskühlen, behelfen sich Mieter mit Elektroheizungen und Heizlüftern, ein Mieter berichtete sogar von einem Gas-Heizstrahler. Eine lebensgefährliche Alternative, weil der Einsatz von solchen Gasbrennern in geschlossenen Räumen zu Bränden und Kohlenmonoxidvergiftungen führen kann. Immerhin: Warmes Wasser gibt es laut Mieter in den Wohnungen. Diese werde über gesonderte Thermen erwärmt.

Wann die Heizung repariert wird, lässt Belvona offen: „Wir sind derzeit in Abstimmung mit einem Heizungsinstallateur, damit die Heizungsanlage zeitnah instand gesetzt wird“, schreibt eine Unternehmenssprecherin. Noch im Laufe des Freitages wollte sich Belvona direkt an die Mieter wenden. Der Vorschlag: Die Mieter könnten sich gerne eine elektrische Heizung anschaffen. „Die Kosten werden wir bis zu einer festgelegten Höchstgrenze selbstverständlich auf Nachweis erstatten.“ Ob dies auch für die dann steigenden Stromkosten gilt, ist allerdings unklar.

Kommentar: Belvona verhöhnt Mieter

Die Zustände in den Häusern am Melsterberg sind zum Teil menschenunwürdig. Die Verantwortlichen von Belvona und die Eigentümer, die sich hinter dem verschachtelten Firmenkonstrukt verstecken, lassen die Mieter mit ihren Problemen allein. Die Worthülse „zeitnah“ empfinden viele Betroffene inzwischen als blanken Hohn. Entweder das Unternehmen will nicht handeln oder es kann nicht mehr. In beiden Fällen muss den Mietern schnell geholfen werden. Es ist gut, dass die Stadt erste Schritte eingeleitet hat. Weitere müssen folgen. Da Belvona nicht nur ein Werler Problem ist, ist aber auch das Land in der Pflicht.

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