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Beliebte Eissorten verschwinden aus Sortiment: Preise in Cafés müssen angepasst werden

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Von: Thomas Nitsche

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Rosalba Paldino (links) mit ihrer Mitarbeiterin Federica Mazza vom Eiscafé da Rosa.
Rosalba Paldino (links) mit ihrer Mitarbeiterin Federica Mazza vom Eiscafé da Rosa. © Thomas Nitsche

Erdbeereis und Himbeereis sind teilweise aus dem Werler Sortiment verschwunden, die Preise explodieren. Eine Anpassung in den Eiscafés ist zwingend erforderlich. Aber andere und neue Sorten rücken nach.

Werl – Die Betreiber der Eiscafés in Werl werden bald auf die steigenden Preise ihrer Zutaten reagieren müssen. Noch kostet die Kugel Eis in der Wallfahrtsstadt maximal 1,50 Euro. Doch lange können die Inhaber der Eisdielen die Preise nicht mehr halten.

Nicht nur die Kosten für Produkte und Zutaten wie Milch und Sahne sind um 40 Prozent gestiegen, auch die für Obst schnellen in die Höhe.

Beliebte Eissorten verschwinden

Deswegen verschwinden bei einigen Eiscafés beliebte Eissorten oder Eisbecher aus dem Sortiment. Das Himbeereis wird kaum noch hergestellt, weil die Preise für die Frucht in die Höhe geschossen sind.

„Das Himbeereis mache ich nicht mehr, bei den aktuellen Preisen müsste ich 2,50 Euro für eine Kugel nehmen“, berichtet Norbert Koch vom Eiscafé Rialto. Auch das Erdbeereis hat er von seiner Karte gestrichen.

„Wenn ich Erdbeeren kaufe, müssen die Früchte eine gute Qualität haben und nicht nach Wasser schmecken. Dann zahle ich für das Kilo 10 Euro“, sagt er. „Wenn ich bei dem Becher zu wenige Erdbeeren verwende, meckern die Kunden. Dann verzichte ich lieber ganz darauf.“

Kaktus-Feige und Piña Colada neu dabei

Er schaut sich lieber nach anderen und neuen Sorten um. In diesem Jahr hat er mit Heidelbeer-Schmand, Kaktus-Feige oder auch Piña Colada einige neue Eissorten im Angebot.

Lange wird er den Preis für die Kugel Eis nicht mehr halten können. Spätestens im Herbst wird er auf mindestens 1,30 Euro erhöhen. Er will die weitere Entwicklung aber erst einmal abwarten.

Preise werden dieses Jahr für die Kugel nicht mehr erhöht

Auch Rosalba Paldino vom Eiscafé da Rosa wird ihre Preise nicht lange halten können. Die Kugel Eis, die aktuell noch 1,30 Euro kostet, will sie dieses Jahr nicht mehr erhöhen.

Aber die Preise für die Eisbecher sollen bald steigen. „Ich habe diese Preise in den vergangenen Jahren nur einmal leicht erhöht. Aber bei den aktuellen Einkaufspreisen der Zutaten kann ich diese Preise nicht mehr halten“, sagt sie.

Drachenfruchteis kommt gut an / Pistazieneis rausgenommen

Das Himbeereis hat auch sie aus ihrem Sortiment genommen. „Ich ersetze diese Sorte mit dem Drachenfruchteis, das bei den Kunden sehr gut ankommt.“ Das Erdbeereis hat sie weiter im Angebot.

„Das gehört zu den Standartsorten, die jedes Jahr gut laufen.“ Auch wenn der Einkauf hier etwas teurer geworden ist, denkt Rosalba Paldino an ihre Kunden. „Alle haben Probleme und irgendwann können unsere Kunden das auch nicht mehr bezahlen.“

Die Pistazien sind ebenfalls so teuer geworden, dass Rosalba Paldino und Norbert Koch diese Sorte nicht mehr in der Auslage haben.

Norbert Koch vom Eiscafé Rialto in Werl.
Norbert Koch vom Eiscafé Rialto in Werl. © Thomas Nitsche

Eiscafé Koch hat noch alle Varianten

Uwe Koch von Kochs Eiscafé hat noch alle Sorten im Angebot. „Für mich ist das eine Mischkalkulation. Die einen Produkte kaufe ich günstiger, die anderen teurer ein“, sagt er.

Die Kugel Eis bietet er für 1,40 Euro an – diesen Preis wird er diese Saison auch noch halten können. Er sagt, dass er mit frischen Zutaten arbeitet und diese noch günstiger sind als die „Halbfertigen“, die von anderen Eisdielen verwendet werden.

Kampf ums Überleben

Bei den Preisen in seinem Eiscafé in der Steinerstraße, das er erst vor wenigen Wochen eröffnet hat, möchte er erst einmal abwarten. „Wir wissen nicht, was auf uns zukommt, da müssen wir uns überraschen lassen.“

Bei seinen Elektrogeräten hat er schon wirtschaftlich gedacht und energiesparende Geräte gekauft. „Es ist klar, dass unsere Gewinne jetzt einbrechen werden und wir nach der anstrengenden Corona-Pandemie jetzt ums Überleben kämpfen.“

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