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Baum fällt: Große Exemplare müssen entfernt werden

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Von: Uta Müller

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Auf dem Friedhof sieht man mehrere markierte Bäume, wie hier die 115 Jahre alte Buche, die in den nächsten Tagen fallen müssen.
Auf dem Friedhof sieht man mehrere markierte Bäume, wie hier die 115 Jahre alte Buche, die in den nächsten Tagen fallen müssen. © Uta Müller

Die Bäume sind entweder alt, krank oder verfault und müssen deshalb weichen. In den nächsten Tagen wird in Werl die Säge angesetzt oder ist schon angesetzt worden. Doch kahl sollen die Flächen nicht bleiben.

Werl – Der Kommunalbetrieb fällt einige Großbäume. Auf dem Parkfriedhof betrifft es 16 und auf den innerstädtischen Straßen acht Bäume. Ebenso muss in der Westönner Ortsdurchfahrt auf der L969 eine kranke Ulme fallen. Das teilt jetzt der Kommunalbetrieb auf Grundlage der jährlich erfolgten Baumkontrolle mit.

Mit einher geht aber schon jetzt die Zusicherung einer „umfangreichen Ersatzpflanzung mindestens im Verhältnis 1:2“. Langenwiedenweg, L969 oder Friedhof sind Beispiele, dass mit dem nachpflanzen schon in der Vergangenheit begonnen wurde. Dort sind überall Jungbäume erkennbar.

Bei allen Bäumen auf dem Friedhof lautet die bittere Diagnose der Fachleute: absterbend aufgrund von Trockenstress. Die Trockenheit der letzten Jahre hat ihnen so zugesetzt, dass eine Fällung unumgänglich sei.

Große Exemplare müssen entfernt werden: Alter zwischen 40 und 65 Jahren

Zwei große Buchen mit einem Alter von ungefähr 115 Jahren im südlichen Teil des Friedhofs sind unter anderem betroffen. „Das ist schade und traurig, wenn so ein Baum fällt“, so Kommunalbetriebsleiter Jürgen Staubach. Ein „holzzerstörender Pilzbefall“ setzt zudem einem mit einem Stammdurchmesser von 100 Zentimetern zu.

Zwei Birken, drei Lärchen, sechs Lebensbäume, eine Hemlocktanne und ein Ahorn sind weitere Bäume, die nicht mehr zu retten sind. Zudem muss ein ungefähr 75 Jahre alter Berghorn zwölf Meter neben dem Hauptweg fallen. Alle Gehölze haben eine Höhe zwischen 20 und 25 Metern. Das Alter der Lebensbäume liegt sich zwischen 40 und 50 Jahren. Bei den anderen Bäumen geht der Kommunalbetrieb von einer Pflanzung vor 55 bis 65 Jahren aus.

Das Ulmensterben zeigt sich in einer losen Rinde. Für die Mitarbeiter des KBW ist es für die Zustandsbewertung nötig zu schauen, wie weit die Lösung schon geht.
Das Ulmensterben zeigt sich in einer losen Rinde. Für die Mitarbeiter des KBW ist es für die Zustandsbewertung nötig zu schauen, wie weit die Lösung schon geht. © Uta Müller

Baum fällt: Sicherheit muss beachtet werden

„Wir könnten nicht erst warten, bis Äste von oben fallen“ so Staubach. Die Sicherheit des öffentlichen Wegenetzes sei vordergründig zu betrachten. Auffälligkeiten sind für die Fachleute des KBW oft in den Kronen erkennbar. Zustandsbeschreibungen wie „stark eingezogen“ oder „stark eingetrocknet“ bereitet ihnen Sorgen.

In der Innenstadt sind fünf Linden und eine Kastanie zu fällen. Auch zwei Silberahorn an der Norbertschule, von denen einer eine Größe von 20 Metern Höhe und 160 Zentimetern Stammdurchmesser erreicht hat, können nicht erhalten werden.

Hoffnung auf Erhaltung: Andere Bäume noch nicht in voller Pracht

„Es ist etwas anderes ob Bäume im Wald oder auf öffentlichen Flächen stehen“, so Staubach. Im Gelände ohne Publikumsverkehr kann die Entwicklung selbst bei Auffälligkeiten abgewartet und ein toter Baum auch mal der Natur überlassen werden.

In der Kernstadt gäbe es noch einige Bäume, die nicht zu hundert Prozent in voller Pracht stehen. Bei ihnen sei es aber zu verantworten, sie engmaschiger zu beobachten und noch nicht die Hoffnung auf Erhaltung aufzugeben.

Die Fäll-Liste

Gefällt werden Großbäume im öffentlichen Straßennetz

2 Linden am Langenwiedenweg: 80 Jahre alt, 12 und 15 Meter hoch, Höhlung bzw. verstärktes Totholz im Grobastbereich

2 Linden Kurfürstenring: beide 80 Jahre alt und 15 Meter hoch, stark zurückgezogen bzw. Krone stark eingetrocknet

1 Linde Hammerstein: 65 Jahre alt, 12 Meter hoch, Einfaulung

1 Kastanie Taubenpöthen / Pengelpad: 80 Jahre alt, 20 Meter hoch, Kastanienbluten

2 Silberahorn Norbertschule/Lindenallee: 75 und 85 Jahre alt, 18 und 20 Meter hoch, stark zurückgezogen

1 Ulme Ortsdurchfahrt Westönnen L969: 30 Jahre alt, 12 Meter Höhe, Ulmensterben

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