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Bauende für Tiggesloh rutscht in den November

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Von: Uta Müller

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Der Bahnübergang Tiggesloh ist seit fast drei Jahren gesperrt.
Der Bahnübergang Tiggesloh ist seit fast drei Jahren gesperrt. © Uta Müller

Mit einem technischen Defekt an der Rufanlage am Futterweg und Schwierigkeiten bei Anbindung des Bahnübergangs Tiggesloh an das Stellwerk erklärt die Bahn die Probleme der Bahnübergänge in Budberg und Holtum.

Am Tag unserer Berichterstattung zum Chaos an den beiden Bahnübergangen Tiggeloh und Futterweg erreichte unsere Redaktion am späten Nachmittag eine ausführliche Stellungnahme der Pressestelle der Deutschen Bahn in Düsseldorf.

Ein wesentlicher Vorwurf einer Werlerin besteht darin, dass niemand reagiere, wenn man die Anrufschranke am Futterweg bemühe. Dazu schreibt die Bahn: „Sie ist derzeit leider aufgrund eines technischen Defekts gestört. Die Reparatur der Anlage wurde zeitnah beauftragt, derzeit arbeiten Fachexperten unter Hochdruck an einer Lösung. Voraussichtlich Anfang August soll die Anlage wieder störungsfrei laufen.“

Weiterhin schilderte die Werlerin, dass das Wachpersonal an der Schranke sich nicht dafür interessiere, dass die Anlage nicht funktioniere. „Die DB setzt während der Zeit der Reparaturarbeiten Personal vor Ort ein“, heißt es hierzu in der Stellungnahme. „Die Mitarbeitenden sind dafür zuständig, Kontakt mit dem Fahrdienstleiter im Stellwerk aufzunehmen und dafür zu sorgen, dass die Schranke geöffnet wird.

Leider kann es aufgrund des dichten Verkehrsaufkommens auf der Strecke dazu kommen, dass die Schrankenanlage für eine gewisse Zeit nicht geöffnet werden kann. Hierfür bitten wir um Verständnis. Den Hinweisen der Anwohnerin gehen wir nach und suchen zeitnah das Gespräch mit den Mitarbeitenden.“

Verzögerungen

Die sich seit bald zwei Jahren hinziehenden Arbeiten am Tiggesloh, deren Ende in immer weiter in die Ferne gerät, erklärt die DB wie folgt: „Leider gibt es derzeit technische Schwierigkeiten bei der Anbindung des Bahnübergangs an das Stellwerk. Aktuell planen wir, die Arbeiten im November 2022 abzuschließen.“ Zuletzt war von Oktober die Rede gewesen. „Für die entstehenden Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung“, so die DB.

Die Pressestelle appelliert noch an die Werler Bevölkerung, sich an den Bahnanlagen richtig zu verhalten: „Trotz klarer Regeln und Hinweisschildern kommt es an Bahnanlagen leider immer noch dazu, dass Menschen verschiedenster Altersgruppen ihr eigenes und das Leben anderer durch leichtfertiges Verhalten und Unachtsamkeit gefährden. Wir können hier nur eindringlich sensibilisieren und verdeutlichen, dass an Bahnanlagen Lebensgefahr besteht. Die Deutsche Bahn setzt daher gemeinsam mit der Bundespolizei und anderen Partnern auf umfassende Aufklärung. Das gemeinsame Ziel ist es, durch frühzeitige Information Unfälle an Bahnanlagen wirksam zu verhindern.“

Wie im Straßenverkehr gelten auch an Bahnübergängen klare Regeln: „Die Praxis sieht jedoch leider oft anders aus: Die Bedeutung des Andreaskreuzes und der Sicherungsanlagen sind vielen Verkehrsteilnehmern nicht oder nicht richtig bekannt. Mehr als 95 Prozent der Unfälle hätten durch richtiges Verhalten vermieden werden können. Was für das Stoppschild an einer Kreuzung gilt, gilt selbstverständlich gleichermaßen auch am Bahnübergang für das Andreaskreuz.“

Um die Straßenverkehrsteilnehmer über das richtige Verhalten am Bahnübergang zu informieren und Unfälle zu vermeiden, arbeiten ADAC, Bundespolizei, Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, die gesetzlichen Unfallversicherungen UVB und VBG, die Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder e.V.“ sowie die Deutsche Bahn erfolgreich in der Aktion „sicher drüber“ zusammen. Das gemeinsame Ziel: Aufklärung, um Unfälle zu verhindern.

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