Die neuen Anlagen werden laut SL Windenergie mit bis zu 6,6 Megawatt Leistung übers Jahr so viel Strom erzeugen, wie rund 12 000 Haushalte verbrauchen, etwa doppelt so viel wie die bisherigen Räder.
Das Gladbecker Unternehmen investiert in Mawicke nach eigenen Angaben einen „unteren zweistelligen Millionenbetrag“. Größere Preissteigerungen habe es im Laufe der Projektplanung nicht gegeben, so Flam. Auch Bürger sollen über Beteiligungsmöglichkeiten finanziell profitieren können. Wie genau diese Bürgerbeteiligung aussehen wird, steht laut Flam aber noch nicht fest.
Die beiden neuen Windräder sind mit Abstand die größten, die bislang in Werl errichtet wurden. Der Rotordurchmesser beträgt 170 Meter, bis zur Flügelspitze ergibt sich eine Gesamthöhe von etwa 250 Metern. Zum Vergleich: Die bislang größten Anlagen, die 2015 bei Hilbeck in Betrieb gingen, sind bis zur Flügelspitze 200 Meter hoch und haben eine Leistung von jeweils drei Megawatt.
Während der Bau der drei Windräder in Hilbeck vor acht Jahren vom Widerstand einer Bürgerinitiative und langwierigen juristischen Auseinandersetzungen begleitet wurde, verlief das Verfahren in Mawicke bislang geräuschloser. Unter den Bürgern regte sich kein Widerstand. Allerdings kritisierten Vogelschützer die Neubauten und Juristen sind inzwischen auch eingeschaltet.
Das Areal, auf dem die neuen Windräder errichtet werden, ist als Konzentrationsfläche der Windkraft vorbehalten, es ist aber auch umgeben vom Vogelschutzgebiet Hellwegbörde, das erst nach dem Bau der Alträder entstand.
Der Kreis Soest machte dem Unternehmen bei der Genehmigung zahlreiche Auflagen, auch zum Vogelschutz. Gegen einige dieser Nebenbestimmungen, die die SL Windenergie für überzogen und rechtswidrig hält, hat sie Klage erhoben.
Einen mündlichen Verhandlungstermin vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster gibt es noch nicht. Das Unternehmen will den Bau aber auch unabhängig vom Ausgang des Verfahrens vorantreiben.