Seit ihrem siebten Lebensjahr lebt sie in der Wallfahrtsstadt. Mit ihren Eltern Silvester und Sonja kam sie 1967 nach Werl. „Mein Vater war bei der belgischen Armee und als meine Eltern zwölf Jahre später zurück nach Belgien gingen, bin ich hier geblieben“.
In ihrer Werler Wahlheimat heiratete sie und bekam zwei Kinder. Doch dass sie einmal in die Welt der Mode einsteigen würde, lag noch in weiter Ferne. Mit der Gastronomie starteten die ersten beruflichen Selbstständigkeiten, die zum größten Teil sehr erfolgreich liefen. Ein Job in einer Boutique gab schließlich den Ausschlag, für die eigene berufliche Karriere im Bekleidungsgeschäft. Zu dem Zeitpunkt hat sie die Liebe zur Mode wieder entdeckt.
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„Als ich im Arkadenhaus vor 32 Jahren in einem kleinen Ladenlokal anfing, haben mir einige Leute nur ein Jahr gegeben“, berichtet sie. Aber sie bewies, dass sie es kann – Kritiker waren schnell verstummt. Mit ihrem Geschäft hat sie inzwischen eine unternehmerische Erfolgsgeschichte geschrieben. Von einer Angestellten ist „La Donna e piu“ auf sechs Mitarbeiter angewachsen. So hat sich auch ihr Kundenstamm in den vielen Jahren vergrößert und Patricia Prisco hat sich über die Grenzen von Werl hinaus einen Namen gemacht.
Diesen Erfolg hat sie sich hart erarbeitet, weil sie diesen Job nicht gelernt hat. „Ich habe mich schon immer für Mode interessiert und selbst als ich als junges Mädchen noch nicht das Geld hatte, habe ich mich modisch gekleidet“, so die 67-Jährige.
Patricia Prisco weiß genau, dass es nicht leicht ist, ein Modegeschäft zu führen. Bereits ein Jahr im Voraus finden die die Messen der Hersteller statt, bei denen sie die Ware weit im Voraus bestellen muss. „Wenn das nicht passt, kann man zu machen“, berichtet sie. Gut findet sie, dass die Modehersteller die Kollektionen erweitert haben. Gab es früher die moderne Kleidung nur in bestimmten Größen, ist heute für alle Frauen was dabei. „Auch für die reiferen Damen ist viel schicke Kleidung hinzugekommen“, so die 67-Jährige.
Mit dem Siederpreis würdigt der Wirtschaftsring nicht nur die unternehmerische Leistung von Patricia Prisco. Auch das ehrenamtliche Wirken im Wirtschaftsring wurde von der Jury mit bedacht. Viele Jahre war die 67-Jährige im Vorstand der Kaufleute aktiv. Die Steinerstraße, die ihr besonders am Herzen liegt, hat sie immer wieder mit ihren Ideen zu neuem Leben erweckt. Ob es gemeinsam mit Cilly Bünger das Oktoberfest war oder auch weitere Aktivitäten in der Steinerstraße: Patricia Prisco hat überall die Fäden mitgezogen.
Gefreut über diese Entscheidung hat sich auch die Familie. „Meine Tochter Stefanie ist nach meinem Anruf sofort zu mir gekommen“. Sohn Daniel und die beiden Enkelkinder Luca (12) und Gino (9) brachen nach der Bekanntgabe in Jubel aus. Mutter Sonja (88) die in Belgien lebt, konnte es kaum glauben, dass ihre Tochter eine so bedeutende lokale Auszeichnung bekommt.
„Auch meine Schwester Danielle war begeistert nach meinen Anruf“, sagt die Werlerin. „Es ist schon eine besondere Ehre, die mir da zuteil wird.“