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Ausführung eines Sicherungsverwahrten aus JVA: Tabletten unter Kloschüssel

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Von: Gerald Bus

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Ein Beamter der JVA Werl schaute vor dem Toilettengang eines SVers genau nach - und fand Betäubungsmittel.
Ein Beamter der JVA Werl schaute vor dem Toilettengang eines SVers genau nach - und fand Betäubungsmittel.  © Bus, Gerald

Es war der sprichwörtliche „Griff ins Klo“, der einem Sicherungsverwahrten der Justizvollzugsanstalt Werl zusätzlichen Ärger einbrachte: Die JVA bestätigte am Dienstag eine unserer Zeitung vorliegende Information, dass es bei der Ausführung eines Sicherungsverwahrten zu einem Vorfall mit Betäubungsmitteln gekommen ist, die offenbar in die Anstalt geschmuggelt werden sollten.

Werl - Am 25. November sei demnach ein in der Sicherungsverwahrung untergebrachter Mann „zur Erhaltung der Lebenstüchtigkeit in Begleitung von zwei Bediensteten in das Stadtgebiet von Werl ausgeführt“ worden, sagt JVA-Sprecherin Verona Voigt.

Im Verlauf der Ausführung habe der Mann dann darum gebeten, eine bestimmte Toilette benutzen zu dürfen. „Einer der ausführenden Bediensteten suchte zuerst die Toilette auf, um diese zu überprüfen“, teilt Verona Voigt mit.

Gegenstand war unter der Toilettenschüssel angeklebt

Im Rahmen der Überprüfung sei dem Bediensteten ein Gegenstand aufgefallen, der unter der Toilettenschüssel angeklebt war. Der verpackte Gegenstand sei von dem Bediensteten sichergestellt worden. Dabei habe es sich um „zahlreiche weiße Tabletten“ gehandelt. Da der Verdacht bestand, dass es sich um Betäubungsmittel handelte, die dem Untergebrachten gezielt zugespielt werden sollten, wurde „die Polizei hinzugezogen, die Ausführung abgebrochen und der Untergebrachte durch den Fahrdienst der Anstalt wieder zurück in die JVA gebracht“, teilt die Sprecherin der Justizvollzugsanstalt ergänzend mit.

Was der versuchte Schmuggel für Folgen für den Sicherungsverwahrten haben wird, dazu gab es noch keine Auskunft aus der Anstalt. Ausführungen aus dem Bereich der SVer. die ihre Strafhaft abgesessen haben, aber dennoch als zu gefährlich für die Öffentlichkeit gelten, sind übliche Praxis in der JVA. In Werl sind alle Sicherungsverwahrten des Landes NRW untergebracht, der Komplex auf dem JVA-Gelände hat 140 Plätze und ist nahezu voll.

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