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Attacke mit säurehaltigem Putzmittel nur vorgetäuscht: Polizei ermittelt

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Von: Gerald Bus

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Am Marien-Gymnasium Werl ist eine Säure-Attacke offenbar nur vorgetäuscht worden.
Am Marien-Gymnasium Werl ist die Säure-Attacke offenbar nur vorgetäuscht worden. © Uta Müller

[Update 13.50 Uhr] Die Attacke mit säurehaltigem Putzmittel auf einen Schüler des Marien-Gymnasiums war nur vorgetäuscht. Nach intensiven Gesprächen und Recherchen hat ein Schüler der achten Klasse, der Verätzungen an der Hand davon getragen hat, eingeräumt, dass er selber mit dem Putzmittel hantiert hatte. „Die Sache hat sich geklärt“, sagt Schulleiter Michael Prünte. Die gesamte Schulgemeinde sei erleichtert.

Werl - Die Tat dürfte aber massive Folgen für den jungen Mann haben. Die Polizei ermittelt wegen der Vortäuschung einer Straftat. Und der Schüler ist im strafmündigen Alter.

Er hatte angegeben, dass auf der Türkante des Jungenklos die geöffnete Putzmittelflasche auf ihn gestürzt sei. Nun aber habe sich bei Befragungen auch durch die erweitere Schulleitung herausgestellt, dass das frei erfunden war. Er hat offenbar selbst den Schrank aufgebrochen, um mit dem säurehaltigen Mittel auf dem Schulklo zu hantieren.

Immer wieder Vandalismusfälle auf den Toiletten

Zuletzt hatte es immer wieder Vandalismusfälle auf den Toiletten gegeben. Inwieweit die Dinge in Zusammenhang stehen, wird nun noch zu klären sein. Das Marien-Gymnasium wird den Vorfall schulrechtlich weiter verfolgen, damit ist die Sache für das MG erledigt. Aber strafrechtlich wird der Vorfall Konsequenzen haben. Am Freitagmittag war die Polizei in der Schule. Die Strafverfolgungsbehörden hätten ihre Arbeit aufgenommen, sagt die Schulleitung.

Für uns ist wichtig, dass Eltern keine Sorgen haben müssen, ihre Kinder in unsere Schule zu schicken. Sie sind hier sicher.

Michael Prünte, Schulleiter

„Für uns ist wichtig, dass Eltern keine Sorgen haben müssen, ihre Kinder in unsere Schule zu schicken. Sie sind hier sicher“, sagt Michael Prünte. Der Vorfall habe an der gesamten Schule für Bestürzung in der Schülerschaft und im Kollegium gesorgt und auch zu Verunsicherungen geführt, auch bei Eltern. „Das wurde hier als Eskalation gesehen, die nicht zum MG passt“, sagt der Schulleiter, wo doch die Schulgemeinschaft geleitet werde vom „Wir-Gefühl, Wertschätzung und nicht zuletzt auch Wahrheitsfindung“.

Bei aller Betroffenheit über die Tat und ihre Folgen für den Schüler gibt es an der Schule auch Erleichterung. „Nun können alle wieder sorglos zum Unterricht kommen.“

Polizei bestätigt den Sachverhalt

Am frühen Freitagnachmittag bestätigte die Polizei den Sachverhalt auf Anfrage unserer Redaktion: Der 14-Jährige habe eingeräumt, selbst für seine Verletzungen verantwortlich zu sein. „Das vermeintliche Opfer hat einen schlechten Scherz treiben wollen“, sagt Holger Rehbock, Sprecher der Kreispolizeibehörde. „Dabei hat er sich selbst verletzt.“ Wegen des Vortäuschens einer Straftat muss der Schüler nun mit einem Ermittlungsverfahren rechnen.

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