Seidel war zuletzt Leiter des Amtsgerichts Medebach und folgt in Werl auf Hans-Joachim Berg, der nach mehr als 20 Jahren als Direktor Ende Februar in den Ruhestand ging.
Auch Seidel will kein Übergangs-Direktor sein. Er könne sich gut vorstellen, bis zum Ruhestand in Werl zu bleiben.
Seidel stammt aus Münster, hat dort auch den Großteil seiner Studien- und Referendariatszeit verbracht. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seiner Tochter in Soest.
Dass sich seine Fahrzeit zur Arbeit nun um eine Stunde verkürzt, sei durchaus ein Argument für den Wechsel gewesen, sagt Seidel. Aber ihn habe auch die Behörde an sich sehr interessiert. Vor allem die große JVA sei eine Besonderheit, die sich im Gerichtsalltag widerspiegelt. Hinzu komme das schöne Gebäude, das nach modernsten Kriterien geplant und errichtet worden sei.
Als Richter wird Seidel vor allem für Zivil- und Landwirtschaftssachen zuständig sein. Größte Herausforderung im Bereich Verwaltung sei die weitere Digitalisierung, insbesondere die Umstellung auf die elektronische Akte.
Clemen attestiert Seidel eine „große Affinität“ zur Verwaltung. „Als Direktor eines Amtsgerichts muss man nicht nur ein guter Richter sein, sondern auch über Verwaltungserfahrung verfügen.“ Diese habe Seidel unter anderem im Bundesjustizministerium gesammelt. Auch am Landgericht Arnsberg habe er „wertvolle Arbeit“ geleistet.
Seidels Stellvertreter, Richter Johannes Spiegel, zeigte sich erfreut darüber, dass die Direktoren-Stelle nach kurzer Vakanz wieder besetzt ist. „Herr Berg hat ein sehr gutes Verhältnis zu allen Mitarbeitern gepflegt. Wir glauben, dass Herr Seidel da nahtlos anknüpfen wird.“