Stache wohnt in der Nähe der Container, sein Weg führt ihn häufiger dort vorbei. Dabei habe er festgestellt, dass Altkleidersäcke, die neben den Containern liegen, oft aufgerissen werden, um nach verwertbaren Dingen zu suchen. Er fragt, ob die Container nicht besser auf einem Grundstück aufgehoben wären, das zumindest abends abschließbar ist, zum Beispiel am DRK-Heim. Außerdem könnte man vielleicht den Abholturnus verkürzen. Gerade wenn die Container voll sind, würden die Säcke daneben gestellt.
Doch Nikolaus Windsheimer von der Entsorgungswirtschaft Soest (ESG) hält das nicht für notwendig: „Wir haben einen sehr engen Abholturnus“, sagt der Leiter für Beratung und Dienstleistungen.
Darüber hinaus hat der KBW aufgrund der schlechten Erfahrungen den Standort stärker in den Blick genommen, kontrolliert dort bereits auch abseits der üblichen Zeiten: „Wenn wir den Eindruck haben, dass das Intervall nicht passt, geht eine Info an die ESG“, sagt Betriebsleiter Jürgen Staubach. Das habe es in der Vergangenheit auch schon gegeben. Seine Leute seien da sehr nah dran.
Staches Vermutung, dass in den Kleidersäcken gezielt nach verwertbaren Dingen gesucht wird, kann Windsheimer bestätigen: „Das stellen wir zunehmend fest.“ Dies sei bislang vor allem bei Sammelcontainern für Elektroaltgeräte und Metall der Fall gewesen, mittlerweile werde dies aber auch bei Kleidung ein Thema. Dabei gebe es Kandidaten, die die Säcke dafür eigens aus den Containern herausrupfen. Es entstünden durchaus erhebliche Schäden, Container würden sogar aufgebrochen. „Uns sind da die Hände gebunden“, sagt Windsheimer. „Das geht nur über das Ordnungsrecht.“ Er appelliert an die „soziale Kontrolle“ aller: Die Bürger sollten „nicht wegschauen“, sondern gegebenenfalls auch die Polizei informieren, wenn sie Beobachtungen machen.
An den Sammelbehältern will Windsheimer festhalten: „Wir brauchen diese Container.“ Schließlich sei es von besonderem Interesse, diese Wertstoffe wohnortnah zu erfassen. Und auch Staubach sagte kürzlich im Nachgang eines Betriebsausschusses: „Das Aufstellen auf privatem Grund kann nur die allerletzte Möglichkeit sein.“
Der Vorteil solcher Grundstücke: Der Zugang könnte geregelt und der Standort unter bestimmten Umständen sogar per Kamera überwacht werden. Große Städte seien teils schon dazu übergegangen. Der Nachteil: Die Container sollen ja gerade gut zugänglich sein und nicht nur zentral stehen.
Auch Altkleider gehören zu den Recycling-Produkten. 2012 ist in der Abfallentsorgungssatzung festgelegt worden, dass die Kommunen die Entsorgungsaufgabe an den Kreis Soest übergeben. Die Entsorgungswirtschaft Soest GmbH (ESG) bündelt dazu die Aufgabenbereiche. Dahinter steht die Pflicht als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger. Mit Kooperationsverträgen sind karikative Einrichtungen wie DRK, Malteser oder Kolping eingebunden. Zur Neuordnung wurden Bestandslösungen in die Planungen einbezogen. Sozialwirtschaftliche Aspekte waren dabei zu berücksichtigen, tragen zum Beispiel Erlöse aus den Kleidersammlungen ganz wesentlich zur im Kreis Soest geleisteten Arbeit und Engagement des DRK bei.