Kabelbrand an Solaranlage: Feuer frisst sich durchs Dach des neuen Aldi-Kühllagers

Einsatz für die Feuerwehr in Werl: Auf dem Dach des Aldi-Zentrallagers fingen Kabelstränge einer Fotovoltaikanlage Feuer. Die Flammen fraßen sich durch die Dachhaut. Rauch drang in die Halle ein.
Werl - Am Zentrallager des Discounters Aldi an der Runtestraße in Werl kam es am späten Samstagnachmittag zu einem größeren Einsatz der Feuerwehr. Dabei schien es zunächst ein kurzer Routine-Besuch zu werden. Die Brandmeldeanlage hatte gegen 17.25 Uhr ausgelöst.
Als die Feuerwehr vor Ort eintraf, sei in der Halle zunächst kein Brandherd feststellbar gewesen, berichtete Feuerwehrchef Karsten Korte. Die Anlage habe sich auch normal zurückstellen lassen. Doch als die Einsatzkräfte das Kühllager verließen, sahen sie Rauch vom Dach aufsteigen.
Der Kontrollflug mit der Drohne bestätigte: Es brennt tatsächlich. Der Einsatz der Drohne erwies sich dabei einmal mehr als großer Vorteil. Schließlich konnte die Feuerwehr so viel schneller und aus sicherer Distanz die Lage erkunden.
Kabelbrand an Solaranlage – Feuerwehr-Einsatz am Aldi-Zentrallager
Konkret brannte auf dem Dach des neuen Anbaus des Aldi-Zentrallagers an der Runtestraße in Werl ein Kabelstrang der noch im Bau befindlichen Solaranlage.
Da sich die Flammen zum Teil schon durch die Dachhaut aus Metall und Kunststoff vorgearbeitet hatten, drang auch Rauch ins Innere der Halle ein.
Drei Löschzüge der Werler Feuerwehr waren im Einsatz. Das eigentliche Feuer sei mithilfe von Pulverlöschern schnell eingedämmt worden, so Korte. Doch das Problem ging von der weiter stromführenden Fotovoltaikanlage aus. „Man konnte es auf dem Dach richtig knistern hören“, sagte Korte. Immer wieder drohten sich Kabel und Dach so neu zu entzünden.

Elektrofachkräfte der Stadtwerke und der Feuerwehr mit spezieller Schutzausrüstung durchtrennten schließlich mehr als 100 Kabel und sicherten sie mit Schrumpfschläuchen und Holzbalken ab.
Feuerwehr öffnet Dachhaut
Außerdem mussten die Einsatzkräfte ein etwa zehn mal zehn Meter großes Stück der Dachhaut entfernen, um sicherzugehen, dass sich keine Brandherde mehr in den Sandwichpaneelen befinden. Abschließend wurde das Lager gelüftet, um den Rauch schnell aus dem Gebäude zu bekommen.
Der Schaden an der Halle ist nach ersten Einschätzung von Aldi-Logistikleiter Kai Unterkötter überschaubar. Ob der Rauch oder der zeitweise Ausfall der Kühlung Waren in Mitleidenschaft gezogen hat, werde nun von einem externen Gutachter untersucht.

Normalerweise wird ab Montagmorgen wieder ausgeliefert. Vermutlich wird vorübergehend ein anderes Lager einspringen.
Das neue Kühllager ist erst vor eineinhalb Jahren in Betrieb genommen worden. Aldi lagert dort auf rund 6000 Quadratmetern Fläche Frischwaren wie Milchprodukte, Wurst und Fleisch. Die Menge belaufe sich im Schnitt auf 500 bis 800 Paletten, so Unterkötter.
Niemand in der Halle
Gearbeitet wurde dort am Samstag aber nur bis 14 Uhr. So sei bei Ausbruch des Brandes niemand in der Halle gewesen, sagt Unterkötter. Das Wichtigste sei, dass niemandem etwas passiert ist. Und dass die Brandmeldeanlage gut funktioniert habe. Denn so konnte ein wesentlich größerer Schaden verhindert werden.

Korte lobte nach Abschluss des etwa zweieinhalbstündigen Einsatzes insbesondere die gute Zusammenarbeit mit Aldi und den Stadtwerken-Mitarbeitern. Die Runtestraße war während des Einsatzes gesperrt.
Was die Brandursache betrifft, geht die Polizei nach ersten Ermittlungen von einem technischen Defekt aus. Die Kriminalpolizei hat weitere Ermittlungen aufgenommen.
Derweil wurden am Samstagmorgen bei einem Frontalzusammenstoß am Sportpark zwei Autofahrerinnen verletzt.