Auch das Windrad selbst soll in den kommenden Wochen repariert werden. Der Austausch nur des abgebrochenen Flügels ergebe aber keinen Sinn, deshalb würden gleich drei neue Rotorblätter angebracht, erläutert der frühere NRW-Umweltminister. Bevor sich das Rad wieder drehen darf, müsse aber erst eine komplette Wiederbetriebs-Genehmigungsprüfung erfolgen. Dafür würde die gesamte Anlage vom Fundament bis zur Rotorblattspitze unter die Lupe genommen.
Zum Glück hat sich das Ganze mitten in der Nacht ereignet, und zum Glück steht die Anlage nicht so nah an einer Straße
Laut Kreissprecher Wilhelm Müschenborn hat der Betreiber zudem die Pflicht, Ursachenforschung durch Sachverständige zum Zwischenfall betreiben zu lassen. „Wir prüfen die Gutachten, sobald sie bei uns eingehen.“
Auch ein solches Gutachten werde noch erstellt, sagt Uhlenberg. Klar sei bislang, dass sich einige Bolzen am Flügel gelockert haben und die weiteren dann bei einem Windstoß abgerissen wurden. Warum es dazu kam, müsse aber noch genauer untersucht werden. Die Wartungen seien jedenfalls immer durchgeführt worden. Uhlenberg zeigte sich nochmals erleichtert darüber, dass niemand beim Absturz des Flügels verletzt wurde. „Zum Glück hat sich das Ganze mitten in der Nacht ereignet, und zum Glück steht die Anlage nicht so nah an einer Straße.“
Das Windrad wurde 1996 errichtet, hat eine Gesamthöhe von 74 Metern (Nabenhöhe 53 Meter) und produziert bis zu 600.000 Kilowattstunden Strom im Jahr. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 3500 Kilowattstunden reicht dies, um 170 Haushalte mit Strom zu versorgen. Bei einer Reparatur genießt die Anlage Bestandsschutz. Ein Neubau einer größeren und leistungsstärkeren Anlage ist aber wegen der Lage im Vogelschutzgebiet zurzeit ausgeschlossen. Anders als in Mawicke, wo Repowering trotzdem möglich ist, fehlt in Büderich die Windkraft-Konzentrationsfläche. Auf Gesetzesänderungen, die das Repowering in Zukunft einmal ermöglichen könnten, will Eigentümer Eckhard Uhlenberg nicht spekulieren. Das dauere ihm zu lange.