Die mittlerweile abgerissene Lagerhalle an der Brandisstraße war nach einem Brand einsturzgefährdet. Deshalb sei eine Begehung im Vorfeld nicht möglich gewesen, erläutert die städtische Abteilungsleiterin Monika Vielberg.
Erst während der Abrissarbeiten hat sich so laut Vorlage ein finanzieller Mehraufwand für „zusätzliche, nicht vorhersehbare Materialanalysen“ und für die anschließende Entsorgung ergeben. Was gefunden wurde, schlüsselt die Verwaltung in der Vorlage nicht auf.
Laut der Stadt kam es bei den Abbrucharbeiten zudem mehrfach zu Störungen. So habe zum Beispiel der Fund von Fledermäusen zu Stillstand und höheren Kosten geführt.
Die Rechnung für die Stadt könnte am Ende sogar noch höher ausfallen. So heißt es in der Ratsvorlage: „Weiterhin wurden beim Rückbau des Gebäudes unterhalb der befestigten Flächen Altlasten vorgefunden. Durch den Kreis Soest wird demnächst eine Sondierung des gesamten Grundstücks durchgeführt.“ Ob und wann eine Altlastensanierung erfolgen muss, könne erst nach der Sondierung festgelegt werden. Ebenso könnten erst im Anschluss die dadurch entstehenden weiteren Kosten ermittelt werden. Zur Art der gefundenen Altlasten gibt es in der Vorlage keine konkreteren Hinweise.
Um die noch im laufenden Jahr entstehenden Mehrkosten von 195 000 Euro begleichen zu können, muss die Stadt Geld aus anderen Bereichen des Haushalts „zusammenkratzen“. Die Verwaltung schlägt hierfür folgendes vor: 95 000 Euro stammen aus einem Ansatz für elektronische Schließanlagen für das Marien-Gymnasium (80 000 Euro) und die Petrischule (15 000 Euro). Dies ist laut Verwaltung möglich, weil die Installation der Schließanlagen ohnehin nicht mehr im laufenden Jahr realisiert werden könnte.
Die restlichen 100 000 Euro stammen aus dem Topf der freiwilligen Betriebskostenzuschüsse an Kindergärten. Da der Endausbau des neuen Kindergartens St. Benedikt an der Norbertschule erst im Jahr 2023 erfolgen kann, könnten die für das aktuelle Jahr in diesem Bereich eingeplanten Mittel für die Begleichung der Abrisskosten freigegeben werden, heißt es in der Ratsvorlage.
Der Rat tagt am 27. Oktober ab 18 Uhr in der Stadthalle.