Natürlich müssen wir erst einmal testen, ob das funktioniert.
Den anzuschieben sieht die GWS als Aufgabe. Ziel ist, mit einer Initial-Veranstaltung in diesem Jahr zu starten, am besten im Sommer wegen des Wetters. Natürlich gehören die Markthändler dazu, die Beschicker sollen als erste gefragt werden. Aber auch weitere Zutaten schweben dem GWS-Chef vor, eine Mischung aus Gastronomie und flankierender Musik.
Der Ort des Geschehens – der Marktplatz – trage der Kernthese der vorliegenden Potenzialanalyse für die Innenstadt Rechnung, dass der Markt als Mittelpunkt der Ausgangspunkt aller Aktivitäten der Zukunft auch der Fußgängerzonen sein soll. „Natürlich müssen wir erst einmal testen, ob das funktioniert“, sagt Gruschka. Das gilt auch für die Anbieter: Denn klar sei, dass ein solches Angebot mit nur drei Händlern nicht laufen kann.
Schon vor über einem Jahr hatte die BG und zuvor auch schon mal die FDP einen Abendmarkt angeregt, um zum Beispiel Berufstätigen den Einkauf zu erleichtern. Daraufhin hatte die Stadt die Marktbeschicker befragt. Alle 16 dauerhaften Marktbeschicker nahmen teil, sieben sprachen sich gegen den Abendmarkt aus, acht konnten sich eine (testweise) Durchführung zwei- bis dreimal jährlich vorstellen.
Es gibt über den Abendmarkt hinaus weitere Ansätze. Gruschka nennt den Münztag als Beispiel, bei dem das Rahmenprogramm bislang eher spärlich ist. Werl habe mit seinem historischen Charakter und der Altstadt einiges zu bieten, „und das ist eine Karte, die wir spielen sollten“, sagt der GWS-Chef. Ein Begleitprogramm zum Thema Mittelalter ist eine Idee, den Münztag aufzuwerten. Geredet werde darüber schon lange. Aber auch das kostet Geld. Da ist das bewilligte Fördergeld willkommen, da es dadurch einen breiteren „Markt der Möglichkeiten“ gibt. Alles in allem müsse es um eine „Stärkung der Identität“ gehen, fordert der GWS-Geschäftsführer – und um eine Attraktivitätssteigerung.
Die Stadt hatte sich beim NRW-Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte bislang allein auf den Baustein der Vermarktung von Ladenlokalen gestützt; die Mittel waren aber nicht komplett verbraucht worden. Werl hatte in zwei Schritten rund 515 000 Euro bewilligt bekommen, davon aber nur rund 145 000 Euro abrufen können. Nun stehen der GWS für zwei weitere Bausteine aus dem Programm 40 000 Euro zur Verfügung, die beide für die Wallfahrtsstadt Relevanz haben: Maßnahmen des Innenstadtmarketings und der Öffentlichkeitsarbeit sowie Schaffung von Innenstadtqualität. „Es ist gut, dass die Fördermittel nicht verloren gehen“, sagt Adrian Gruschka. Und: „Das ist eine attraktive Förderung und kann ein Einstieg für Veranstaltungen sein.“ Aber natürlich müsse man mit dem Geld Sinnvolles anstellen, es handele sich schließlich um Steuergelder.