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Gummiberge im Bach und an der Kläranlage: 300 Altreifen wild entsorgt

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Von: Gerald Bus

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Fast eine Tonne Altreifen wurde am Verbindungsweg Hansering / Mailoh entsorgt
Fast eine Tonne Altreifen wurde am Verbindungsweg Hansering/ Mailoh entsorgt. © Kommunalbetrieb Werl

Eine Zeugin brachte die Untersuchung eines Umweltfrevels mit etlichen Reifen ins Rollen: An gleich zwei Stellen in Werl haben unbekannte Täter insgesamt rund 300 Altreifen wild entsorgt: Im Bereich Hansering/Auf dem Kreiter landeten der massenhafte Gummiabfall im Salzbach, eine weiter Ablagestelle mit noch mehr Reifen befindet sich im Bereich der Kläranlage.

Werl - Die Polizei bestätigte am Montagmorgen die beiden Einsätze: Am Samstagmorgen seien die Beamten zu beiden Stellen gerufen worden; bezüglich der Kippe am Hansering nahe des Wohngebiets Mailoh hatte eine radelnde Zeugin die Reifen im Wasser entdeckt. Auch Fußmatten befanden sich in den Abfall-Bergen

Ordnungswidrigkeit-Anzeigen gegen Unbekannt

Die Polizei schrieb zwei Ordnungswidrigkeit-Anzeigen gegen Unbekannt und informierte die Stadt über die Ablagestellen. Der dafür zuständige Kommunalbetrieb entsorgten die Altreifen am Montagmorgen. Insgesamt haben die Mitarbeiter laut KBW-Chef Jürgen Staubach 300 Reifen vorgefunden. Mehr als 1,5 Tonnen lagen im Bereich der Schranke an der Kläranlage; da Staubach am Freitag noch vor Ort gewesen war, müssen die Reifen zwischen Freitagabend und Samstagmorgen abgeladen worden sein – offenbar in zwei Fuhren. Denn es gab dort zwei Reifenhaufen.

Da hat sich wohl jemand die Entsorgungskosten sparen wollen.

Jürgen Staubach, Leiter Kommunalbetrieb

Im Salzach zwischen Hansering und Wohngebiet Mailoh lagen 880 Kilo Altreifen und weiterer Müll. Unklar ist, wann dort die Altreifen entsorgt worden sind. Wegen der nicht leicht einzusehenden Örtlichkeit kann das schon etwas länger her sein.

Dass es sich in beiden Fällen um Abfälle eines gewerblichen Händlers handelt, davon gehen Polizei und KBW wegen der Masse aus. „Da hat sich wohl jemand die Entsorgungskosten sparen wollen“, sagt Staubach. Bei 5 Euro pro Reifen entledigten sich der oder die Täter also Kosten von rund 1 500 Euro, die nun die Allgemeinheit zu tragen hat – zuzüglich der Kosten des Einsatzes der KBW-Mitarbeiter, die den Müll aufluden und zur Entsorgung brachten.

Polizei sucht Zeugen

Laut Polizei hängt die Unterscheidung zwischen Ordnungswidrigkeit und Straftat von der Art des Abfalls ab, ob von dem wild entsorgten Müll eine Gefahr ausgehen könnte oder nicht. Wenn zum Beispiel die Umwelt verseucht werden könnte ist oder von dem Müll eine Brandgefahr ausgeht, handelt es sich um eine Straftat. Zumindest das sei bei Altreifen nicht der Fall.

Wegen der Anzahl der Reifen steht fest, dass der oder die Täter ein Fahrzeug genutzt haben müssen. Es werden Zeugen gesucht; die können sich bei der Polizei melden unter Telefon 91000.

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