Pünktlich um 14.31 führte der Fanfarenzug Ostwennemar als einzige Musikkapelle den Zug von der Bördehalle aus auf seinen Rundkurs. Aktuell Spielmannszüge zu finden, die für diesen Narrentag mitten in der Woche freibekommen, erwies sich als Unding. Doch da die meisten Umzugsteilnehmer mit Musik ausgestattet waren, konnte überall getanzt werden, am Straßenrand, auf den Wagen und sogar im Kreisverkehr.
Am Charleston Wohn- und Pflegezentrum Klostergarten schlossen sich in diesem Jahr erstmals zwei Prinzenwagen dem Umzug an. Ein separater SVW-Kinderprinzenwagen und der SVW-Prinzenwagen mit den amtierenden Tollitäten zum Schluss. Allerdings nicht, ohne vorher mit den Senioren auf Abstand noch eine Schunkelrunde zu drehen.
Politisch wurde es nicht, aber der Pflegenotstand einer alternden Gesellschaft wurde von den Selbstläufern thematisiert. Die Poltergeister warben mit Regenbogenfarben für Vielfalt, die Tanzgarde des TV Flerke tanzte sich als Amor in die Herzen aller. Und auch Märchen sind nicht nur bei den Kids immer wieder ein gern gewähltes Thema im Karneval. So präsentierten sich die „Magermilchknitten“ als Rotkäppchen und der Wolf und die „Chaoszentrale“ als Froschköniginnen.
Eines war jedoch allen gemeinsam, ganz gleich, in welchem Kostüm: das dreifach donnernde Welver Helau.