Gerätehaus: Diese Lösung deutet sich an

Für den Standort des Feuerwehrgerätehauses in Welver ist eine Lösung in greifbarer Nähe. Die künftige Heimstatt der Löschgruppe Welver, der Rettungswache und der Jugendfeuerwehr könnte auf dem Parkplatz der Bördehalle direkt an der Buchenstraße entstehen.
Welver – In der Ratssitzung am Donnerstagabend (13. Juni) einigten sich die Fraktionen einstimmig darauf, den Tagesordnungspunkt im nächsten Ausschuss für Bau und Feuerwehr neu zu beraten.
Grundlage ist ein Vorschlag der BG-Fraktion aus der gemeinsamen Sitzung der Fachausschüsse Ende März, den Parkplatz der Bördehalle zu beplanen. „Die Beratungen werden am 16. August in öffentlicher Sitzung stattfinden. Bis dahin wird von der Verwaltung ein mit der Feuerwehr abgestimmter finaler Entwurf unter Berücksichtigung der bisher getroffenen Beschlüsse für das Lehrschwimmbecken und die Mehrzweckhalle erstellt“, so Bürgermeister Camillo Garzen.
Gerätehaus: Beschluss erst im September
Er weist darauf hin, dass in der jüngsten Ratssitzung keineswegs eine Entscheidung zum Standort gefällt worden ist, wie es irrtümlich in der Print-Ausgabe des Anzeigers am Samstag (25. Juni) dargestellt worden ist. Vielmehr soll der Beschluss in der Ratssitzung am 29. September getroffen werden.
„Wir sind ja lernfähig und nehmen gute Ideen gerne auf“, kommentierte Bürgermeister Camillo Garzen den gemeinsam eingeschlagenen Weg. Damit sind die bisherigen Vorschläge vom Tisch. Der Verbleib der Feuerwehr am Finkenweg war durch die Mehrheits-Entscheidung im öffentlichen Teil der Donnerstag-Sitzung bereits kein Thema mehr, muss doch das Gerätehaus für die Erweiterung der OGS weichen.
Ebenso fand sich keine tragfähige Mehrheit für den von der Feuerwehr favorisierten Standort am Kapellenplack. Gegenüber den Kirchen sahen die Blaukittel die beste Positionierung des Gerätehauses, weil von hier gut befahrbare Straßen in alle Himmelsrichtungen führen. Nach einer Bürgerinitiative aus der Nachbarschaft aber schlossen zunächst die FDP und dann die Grünen diesen Standort aus.
Gerätehaus: Planung erstellen
Zuletzt war der Alternativplan diskutiert worden, ein Grundstück an der Buchenstraße direkt am Ortsausgang von Welver schräg gegenüber von Gretenkort zu nutzen. Hier stellten sich die Anlieger quer, wiesen auf die viel zu enge Straßenführung an dieser Stelle der stark frequentierten L 747 hin. Ohnehin überzeugte der Platz die Feuerwehr nicht. Schließlich schied dieser Standort aus, weil die Gemeinde viel zu tief in die Tasche hätte greifen müssen, um den Grunderwerb realisieren zu können.
So kam der Plan der BG zum Tragen. Demnach soll Architekt Dino Lilge in den nächsten Wochen eine grobe Planung erstellen, um im nächsten Ausschuss für Bau und Feuerwehr am 16. August darüber beraten zu können. „Wir werden eine gute Lösung finden, um das Gebäude gegenüber den Anwohnern abzugrenzen“, verspricht Bürgermeister Garzen, der selbst in unmittelbarer Nachbarschaft wohnt.
Gelöst werden müssen die Probleme mit der Zufahrt, führt doch der Weg zu den Sportstätten direkt an dem Gelände vorbei. Parkplätze können laut Garzen genügend geschaffen werden. Insbesondere im vorderen Bereich sind sie nachmittags und abends oft belegt, wenn die Sportler ihren Aktivitäten nachgehen. Im Bereich an der Buchenstraße ist hingegen nur selten ein Fahrzeug anzutreffen; vom Bürgerbus mal abgesehen, der hier seinen Standort hat.
Der Bürgermeister zeigte sich überzeugt, dass der Bau des Gerätehauses zügig umgesetzt werden kann. „Das muss zeitnah geschehen“, wird das Vorhaben in der Prioritätenliste ganz nach vorn rutschen. Denn die Feuerwehr muss am Finkenweg Platz machen für die OGS, deren Erweiterung bis zum Sommer 2026 so weit abgeschlossen sein muss, dass allen Erstklässler das verbriefte Recht auf einen OGS-Platz zugesichert werden kann. In den Folgejahren muss sukzessive jedem Grundschüler ein solcher Platz zur Verfügung gestellt werden.
Gerätehaus: Förderantrag erneuern
Für das neue Feuerwehrgerätehaus will die Gemeinde auch Fördermittel beantragen, so Garzen. Diese Absicht hatte bei den anderen Gerätehäusern in Borgeln, Berwicke, Klotingen, Scheidingen und Vellinghausen noch zu keinem Erfolg geführt. Zuletzt waren alle Anträge beim Regierungsbezirk so niedrig eingestuft worden, dass es im laufenden Jahr keine Gelder für Welver gibt.
Nun beschloss der Rat einstimmig, den Antrag auf Fördergelder für 2023 zu erneuern. Dabei hofft die Verwaltung, dass für Vellinghausen doch noch Mittel fließen, da bei diesem Anbau alle Voraussetzungen erfüllt worden seien. Auch in Scheidingen hat der Bürgermeister die Flinte noch nicht ins Korn geworfen. Im vierten Quartal soll der Baubeginn sein; bis dahin sollen auch die Gutachten vorliegen, die zu den vielschichtigen Voraussetzungen für Fördergelder zählen.
Die BG hatte bezüglich der bislang abgelehnten Anträge kritische Nachfragen gestellt hinsichtlich der Antworten aus dem Rathaus zu Fragen nach den Hintergründen der Ablehnungen. Torben Leifert machte deutlich: „Dass die Informationen erst durch Akteneinsicht ans Tageslicht gekommen sind, hat nichts mit einem guten Miteinander zu tun. Die Infos hätten an die Ratsmitglieder gehen müssen.“
Für den Antrag auf Fördermittel für das Jahr 2023 werden im Rathaus gute Chancen gesehen; die Voraussetzungen seien allesamt erfüllt. So steht die Gemeinde laut Willi Coerdt an allen Standorten als Eigentümer im Grundbuch, was bislang noch nicht der Fall war.