Dominic Mertens von der CDU kritisierte, dass durch die Umgestaltung künftig weniger Parkplätze zur Verfügung stehen. Mertens stellte die Frage, ob es wirklich sinnvoll sei, die Parksituation für Anlieger und Gewerbetreibende zu verschlechtern. Mit dem Fahrrad in die Ortsmitte zu kommen, sei für ihn und seine Frau mit Kleinkind keine Option. „Wenn wir die Parkplätze weiter verknappen, werden meine Frau und ich die Windeln künftig bei Amazon bestellen“, so Mertens. Katrin Hofma von der Bauverwaltung machte deutlich, dass diese Lösung der Mittelweg sei, mit dem ein Großteil der Befragten konform sei. „Ich verstehe, dass da jeder seine eigene Meinung zu dem Thema hat“, so Hofma. Von Seiten der FDP hieß es dazu: Die Zeiten, in denen man wie in den 70er Jahren mit dem Auto nahezu ins Geschäft hineinfuhr, seien vorbei. Mertens blieb dabei: „Ich werde nicht hundert Meter laufen, um in den Laden zu kommen.“
Bereits 2018 sei im Ausschuss beschlossen worden, den Autoverkehr ausbremsen zu wollen, ergänzte Peter Holuscha von der Bürgergemeinschaft für Welver dazu. „Ich bin der Meinung, dass wir den Wegfall der Parkplätze so hinnehmen müssen.“ Jetzt das ganze Projekt noch einmal von vorne aufzudröseln, mache aus seiner Sicht keinen Sinn.
Der Fachausschuss empfiehlt dem Rat am 2. März, die Entwurfsplanung als Bauprogramm zu beschließen. Geplant ist, das Vergabeverfahren im Sommer durchzuführen und im Herbst 2023 mit der baulichen Umsetzung zu beginnen. Rademacher schätzt, dass die Umsetzung der ISEK-Maßnahme etwa 1,5 Jahre dauern wird. Für ein Bauprojekt in dieser Größenordnung sei dieser Zeitplan realistisch, so Rademacher. Durch Witterungsverhältnisse könne es zu Verzögerungen kommen.
Die Hauptleitungen werden durch die Versorgungsträger erneuert werden. Damit gehe einher, dass selbiges auch für viele Hausanschlüsse passiert. Gespräche mit den Versorgern hätten bereits stattgefunden. „Es wird nicht so sein, dass wir von heute auf morgen den gesamten Baubereich sperren. Es wird eine Abschnittslösung geben“, versprach Rademacher. Man wolle versuchen, die Bauzeit in den einzelnen Bauabschnitten so komprimiert wie möglich zu halten.
Ob es für alle Beteiligten sinnvoller ist, zunächst die Versorgungsleitungen durchzulegen und die Bereiche dann erst einmal provisorisch zu verschließen, müsse noch geprüft werden.