Er war mit mehr als zwei Dutzend interessierten Bürgern aus dem Doppeldorf zur Infoveranstaltung Anfang September nach Hamm gefahren, wo Amprion ausführlich Auskunft gab über das Vorhaben. Über 270 Kilometer soll Strom aus Windkraft von Wilhelmshaven nach Uentrop transportiert werden. Die für die Trassen vorgesehenen Korridore enden im Umkreis des Kraftwerks Westfalen, schließen also Welveraner Gemeindegebiet mit ein.
„Wenn RWE und Amprion nicht zusammenkommen, wäre ein Standort für den Konverter bei uns möglich“, so Lukow weiter. Als langjähriger Mitarbeiter des Kraftwerks kennt er sich aus.
„Wir sprechen von einem Gebäude mit einer Größe von zwei Fußballfeldern und 15 bis 20 Metern Höhe“, skizziert er anschaulich die Dimensionen. Dafür wäre eben auch die weitläufige Feldflur von Vellinghausen und Eilmsen bis hin zu den Nachbardörfern Dinker und Nateln geeignet.
Auch Katrin Hofma weiß um die Größe des Projekts. „Es ist von sechs bis acht Hektar die Rede“, hatte auch sie als Vertreterin der Gemeinde Welver an der Infoveranstaltung in Hamm teilgenommen. Sie sieht aber keinerlei Anlass für Spekulationen. „Das offizielle Verfahren hat ja noch gar nicht begonnen, das beginnt erst in zwei, drei Jahren“, ist eine Stellungnahme aus dem Rathaus in der Niederbörde zum aktuellen Zeitpunkt noch gar nicht gefragt. Ohnehin weiß auch sie von den Bemühungen, den Konverter in unmittelbarer Nähe zum Umspannwerk zu bauen, also auf RWE-Gelände.
Klar ist, dass im Zuge der Energiewende Strom aus Windkraft von der Nordsee nach NRW gelangen muss, um die Kohlekraftwerke mit ihren CO2-Emissionen bis spätestens 2038 vom Netz nehmen zu können. Dazu bedarf es jener Leitungen, für die jetzt die ersten Planungen laufen.
In den einen Kilometer breiten Trassen sollen die Kabel in knapp zwei Meter Tiefe verlegt werden. „Wohngebiete und Wälder sollen außen vor bleiben“, hat Frank Lukow erfahren. Die landwirtschaftlichen Flächen könnten nach dem Bau der Trasse wieder bewirtschaftet werden.
„Irgendeine Form der Energie brauchen wir nun mal“, weiß er um die Notwendigkeiten im Rahmen der Energiewende. Wichtig sei eben nur, dass die Grundstückseigentümer und die Öffentlichkeit mit ins Boot genommen werden. Die Infoveranstaltung in Hamm sei auf jeden Fall der erste Schritt in dieser Richtung gewesen.