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Umbau des Bahnhofs in Welver

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Von: Dirk Wilms

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So sollen die Rampe zum südlichen Bahnsteig und die Rampe zum Tunnel im Jahr 2025 am Bahnhof in Welver aussehen.
So sollen die Rampe zum südlichen Bahnsteig und die Rampe zum Tunnel im Jahr 2025 am Bahnhof in Welver aussehen. © Deutsche Bahn

Einladend geht anders. Wer als Bahnreisender nach Welver kommt, möglicherweise am Abend, hat einen tiefen Schlund vor sich, in den er sich vorsichtig hinabtasten muss. 40 Stufen sind zu bewältigen, schummrig beleuchtet durch flackerndes Neon-Licht.

Welver - Bisweilen begleitet von hässlichen Graffitis blickt der Reisende, wenn er denn trotz der unendlich wirkenden Treppe unten angekommen ist, auf eine nicht minder schäbige Unterführung; wenn er Pech hat, donnert gerade ein Auto oder Bike mit ohrenbetäubend aufheulenden Motoren an ihm vorbei. Da möchte, wer kann, am liebsten sofort Reißaus nehmen.

All das soll in spätestens vier Jahren der Vergangenheit angehören. Dann sollen die Bahnfahrer in Welver empfangen werden in lichter Atmosphäre eines neuen Bahnhaltepunktes. Über den Stand der Planung, bei dem die Deutsche Bahn Station und Service AG federführend ist, informierten jüngst deren Vertreter David Lemme und Andrea Nonte, Bauingenieurin aus Münster, die Welveraner Politiker.

Nach dem Vertragsabschluss zwischen der Gemeinde Welver und der „DB Station & Service“ hat das Büro „W+B Ingenieure“ die Planung übernommen für die Arbeiten im Rahmen der Modernisierungsoffensive (MOF 3), die mit dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe abgestimmt ist. Demnach werden in Welver zwei Außenbahnsteige gebaut, der Mittelbahnsteig danach „aufgelassen“.

Diese Formulierung in der Sitzungsvorlage führte zu Nachfragen der Welveraner Politik. Die Verantwortlichen der Bahn stellten klar, dass die derzeitige Treppe verschlossen wird, also keinerlei Zugang mehr zum vorhandenen Mittelbahnsteig gegeben sein wird. Ob der aktuelle Bahnsteig zurückgebaut wird, ließen sie offen. Hier wurden Forderungen laut, es müsse sichergestellt werden, dass eine Überquerung des Mittelbahnsteigs unmöglich gemacht wird.

Die neuen Bahnsteige werden jeweils sechseinhalb Meter breit sein und über jeweils zwei Wartehäuschen verfügen. Hier werden die digitalen Informationstafeln installiert. Vorgesehen sind vier Sitzplätze pro Häuschen, aber kein Fahrkartenautomat mehr.

Die gerade erst errichteten Schallschutzwände müssen im Zuge des Neubaus des Bahnhaltepunktes zum Teil wieder verändert werden. Dabei werden die oberen Bereiche transparent gestaltet, sodass die Sicht auf den Bahnsteig oder vom Bahnsteig herab nicht vollständig versperrt sein wird.

Die Zuwegung erfolgt auf der Südseite zum Ostbusch über eine Rampe, die am Ende des Parkplatzes beginnt und parallel zum Eingang zum Tunnel auf den Bahnsteig führt. Neben dem Tunnel, durch den man vom Ostbusch zur Ladestraße gelangen kann, führt auch eine Treppe auf den Bahnsteig. Auf der Nordseite, also an der Ladestraße, führt eine Treppe auf den Vorplatz und eine Rampe auf den Vorplatz und auf den Bahnsteig; zudem ist eine Treppe auf den Bahnsteig vorgesehen.

Die Pläne wurden vom Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Planung, Natur und Klimaschutz einstimmig gebilligt. Jetzt werden sie dem Eisenbahn-Bundesamt zur Prüfung vorgelegt, das über entsprechende Sperrzeiten zu befinden hat.

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