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Solarfeld im Erlei nimmt Fahrt auf

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Von: Dirk Wilms

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Rechts hinter dem Baum soll ab dem nächsten Jahr eine Photovoltaikanlage entstehen.
Rechts hinter dem Baum soll ab dem nächsten Jahr eine Photovoltaikanlage entstehen. © Dirk Wilms

Das Vorhaben, auf einem Solarfeld im Erlei bei Klotingen alsbald Strom zu produzieren, nimmt Fahrt auf. Ernst-Dieter Röben ist jedenfalls voller Tatendrang. „Im nächsten Jahr wollen wir bauen“, ist der Initiator optimistisch, dass nach langem bürokratischem Prozedere bald Tatsachen geschaffen werden können.

Klotingen - In der nächsten Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung, Planung, Natur und Klimaschutz am Donnerstag, 20. Oktober, wird die Photovoltaik-Anlage auf der Tagesordnung stehen. Die Sitzung beginnt um 17 Uhr im Ratssaal.

Dabei geht es vordergründig um die 39. Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. 1 „Nutzung Erneuerbarer Energien (Sonnenenergie)“, heißt in den Sitzungsunterlagen. Dabei werden die Ergebnisse der Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange ebenso dargestellt wie diejenigen der öffentlichen Auslegung. Hierbei gab es keine Bedenken.

Der GPNK könnte also grünes Licht erteilen, damit auch der Haupt- und Finanzausschuss im November und final der Rat im Dezember ihren Segen erteilen können. Dann wäre der Regierungsbezirk Arnsberg am Zug, ehe der Bauantrag gestellt werden könnte.

Ernst-Dieter Röben hatte eigentlich im Frühjahr anklingen lassen, dass er selber als Vorhabenträger nicht mehr zur Verfügung steht. „Ich hatte den Eindruck, die Zeit laufe uns davon“, blickte der Hammer auf sein Alter. Doch inzwischen hat er sich bereit erklärt, das Projekt unter seinem Namen weiterzuführen.

Denn inzwischen hat er mit der Firma Solartechnik Schierl aus Rietberg einen befreundeten Partner an seiner Seite, der mit seinem Knowhow und seinem finanziellen Background das Risiko der Investition tragbar erscheinen lässt. So haben sich die Voraussetzungen verbessert, auch wenn Röben weiß, dass es ein Kraftakt wird: „Vor anderthalb Jahren sah es noch schwierig aus, Jetzt aber müsste es sich rechnen, auch wenn es hart wird.“

„Wenn ich merke, es geht los, dann bin ich nicht mehr zu halten“, verweist Röben auf die Bedeutung, die seinem Projekts für die gesamte Gesellschaft beimisst. Angesichts der weltweiten Entwicklung sei das Vorantreiben der erneuerbaren Energien wichtiger denn je. Daher denkt er sogar schon darüber nach, dass das Solarfeld langfristig über den beantragten einen Hektar hinaus erweitert werden müsse.

Jetzt aber gilt die Konzentration erst einmal dem ersten Spatenstich, der eben in 2023 erfolgen soll. Abzuklären ist, ob Carsten Risse, Inhaber der Fläche im Erlei direkt neben der Bahn, dann auch als Teilhaber mit an Bord ist. „Das klären wir bis zum Jahresende“, erklärt der Klotinger Landwirt.

Dass durch das Solarfeld Ackerfläche für den Anbau von Lebensmitteln vorübergehend verloren geht, räumen Röben und Risse ein. So baute Risse zuletzt Gerste an, demnächst wird Weizen gesät. Doch betonen beide die Notwendigkeit, die Erneuerbaren auszubauen. Außerdem: „Man kann es Landwirten auch nicht verübeln, wenn sie Alternativen suchen, um Einnahmen zu generieren“, so Risse.

Abzuwarten bleibt noch, inwieweit die Gemeinde Welver selber in dem Projekt eingreifen kann und will. Ernst-Dieter Röben würde es begrüßen. Denn dezentral Energie zu gewinnen, sei das Gebot der Stunde.

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