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Waschplatz in Schwefe soll zum neuen Treffpunkt werden

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Von: Heyke Köppelmann

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Hier entsteht der neue Treffpunkt für Schwefe: Welvers Bürgermeister Uwe Schumacher, Regionalmanagerin Carina Gramse, Christa Steffens vom Dorfverein und Ortsvorsteher Ulrich Irmer sahen sich vor Ort um. Foto: Dahm © Dahm

Schwefe – Einst trafen sich hier die Frauen des Dorfes, um gemeinsam zu waschen und sich das Neueste vom Tage zu erzählen. So ging die Arbeit oft viel leichter von der Hand. Nun kommt die Ecke wieder zur Geltung, und ein Stück Schwefer Geschichte wird lebendig. Der erste Spatenstich soll nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Das sagt Ortsvorsteher Ulrich Irmer, der jetzt von Regionalmanagerin Carina Gramse stellvertretend für alle Akteure den Zuwendungsbescheid über 30 000 Euro entgegennahm. Die Schwefer werden viel Muskelkraft einbringen, um das Projekt im Leader-Programm bis zum Herbst umzusetzen. Dieses hohe bürgerschaftliche Engagement sei schon herausragend, bestätigte Carina Gramse jetzt beim offiziellen Termin. Draußen war’s kalt, die Sonne schien, und der Blick auf die Kirche, die kleine Fachwerkhäuser, die dörfliche Umgebung rundherum ließ bereits ahnen, dass Schwefe bald um einen besonderen Anziehungspunkt reicher wird. Für den Start der Bauarbeiten, der auch öffentlich kundgetan wird, wünscht sich Ulrich Irmer allerdings angenehmere Temperaturen. 

Auch viele Radfahrer dürften schon gespannt darauf harren, dass es wieder wärmer wird. Bei ihren Ausflügen über Land finden sie künftig in Schwefe eine Rast-Station im Grünen vor. An die Besucher, die sich gern St. Severin ansehen, ist ebenfalls gedacht. Sie sind eingeladen – quasi auf historischem Boden – noch ein wenig zu verweilen. Einsatz stärkt das Miteinander „Wir freuen uns über alles, was das Dorf schöner macht“, sagt Christa Steffens vom Dorfgemeinschafts-Verein. Nun wird es nicht mehr lange dauern, und eine Idee des früheren Ortsvorstehers Jürgen Dahlhoff nimmt Gestalt an. Elisabeth Böke übernahm die planerische Begleitung. Eine Zeichnung vermittelt einen ersten Eindruck von der neuen Ortsmitte: Neben Sitzmöglichkeiten soll es einen durch Naturstein befestigten Zugang zum Wasser geben.

 Ebenfalls sollen Steine platziert werden, die ein Überqueren des Bachlaufs auf die andere Uferseite ermöglichen. Ein Unterstand rundet das Angebot ab. Die Gesamtkosten liegen bei 46 000 Euro. „Wir sind überzeugt, den Austausch und das Miteinander in Schwefe nachhaltig zu stärken. Außerdem erreichen wir durch die geplante Aufweitung und Renaturierung des Bachlaufs an dieser Stelle eine ökologische Aufwertung“, betont Ulrich Irmer. Wenn viele mitmachen, wird aus der wilden Wiese bald ein toller Dorf-Treff.

Die Geschichte des Ortes

Aus Überlieferungen ist bekannt, dass in Schwefe an der Straßenecke Zum Vulting/Bachstraße am Amper Bach die „Wäsche“ existierte. Noch bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg trafen sich dort die Frauen des Dorfes, um gemeinsam ihre Wäsche zu waschen und zu plaudern. Seit Jahrzehnten dominiert an dieser Stelle ungenutztes Brachland. Dieser Platz nahe der Ortsmitte und der Kirche soll nun mit Unterstützung durch Leader – das ist eine Fördermaßnahme der EU zur Erhaltung der Lebensqualität im ländlichen Raum – wiederbelebt und zum attraktiven Treffpunkt hergerichtet werden. Projektträger ist der Verein Dorfgemeinschaft Schwefe.

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