Das Tier hatte wohl großen Durst, war offenbar zum Trinken an den Pool gekommen. „Hinter unserem Haus ist ein Biotop, wo die Tiere normalerweise ihren Durst stillen. Es ist aber trocken gefallen“, verweist Andreas Sundermann auf den großen Wassermangel auch in der Niederbörde. Also näherte sich das Reh, dessen Artgenossen in der Umgebung am Ortsrand von Welver häufig anzutreffen sind, dem Pool und stürzte hinein.
Aus dieser Lage konnte es sich nicht selber befreien, versuchte immer wieder mit den Vorderläufen über den Beckenrand zu gelangen, doch vergeblich „Wir haben versucht, das Tier zu beruhigen und haben sogleich den Notruf der Feuerwehr gewählt“, erklärt Andreas Sundermann. „Die Kameraden von der Leitstelle hatten gleich ein paar Tipps parat und die haben mein Nachbar und ich gleich umgesetzt.“
Mit einem Kescher lenkte er das Reh auf eine Poolseite, sein Nachbar befestigte hier ein Seil um die Vorderhufe des Tieres. Sanft wurden die Beine über den Poolrand gehoben, sodass sich das Reh schließlich ganz von allein wieder ins Trockene begeben konnte. „Es hat zunächst einmal ganz pikiert geschaut und ist dann wieder in den Wald verschwunden“, so Sundermann nach der Rettungsaktion und der Beseitigung der Hinterlassenschaften des Gastes im Schwimmbecken.
Bleibt den Welveranern nur zu hoffen, dass es alsbald wieder genügend Regen gibt, damit sich die natürlichen Wasserstellen in Feld und Flur wieder mit ausreichend feuchtem Nass füllen. Sonst könnte sich vielleicht wieder ein ungebetener Gast in den Swimmingpool auf der Liethe verirren.