„Wir haben inzwischen 20 Mitglieder“, betont der als Vorsitzender der Ratsfraktion von Welver 21 tätige Scheidinger. „Wie bei der Gründung schon geplant, haben wir uns auf breitere Füße gestellt“, verweist Philipper auf eine Satzungsänderung, die für die Bildung einer weiblichen und männlichen Doppelspitze wichtig war.
Philipper bleibt als Fraktionsvorsitzender Mitglied im Vorstand, um das politische Tagesgeschäft in die Arbeit gezielt einfließen zu lassen. „Wir sind mit der neuen Struktur jünger und weiblicher geworden“, wird bei der Wählergemeinschaft Wert auf einen hohen Frauenanteil gelegt. „Fifty-fifty haben noch nicht geschafft. Aber das geht step by step“, sieht Philipper Welver 21 für die nächsten Aufgaben in der Gemeinde Welver bestens aufgestellt.
So berichtete er über die aktuelle Situation in der Lokalpolitik, nahm auch Stellung zum angestrebten Bürgerbegehren durch die Bürgerinitiative. Welver 21 habe als Ausrichter des Abendmarktes bei der jüngsten Auflage Anfang September auch der Bürgerinitiative die Möglichkeit eingeräumt, einen Infostand einzurichten. „Auch vor der Bundestagswahl waren schon alle Parteien mit Informationsständen auf dem Abendmarkt vertreten“, verweist Philipper auf die gute Übung. Alle Interessen sollten vertreten sein, „auch wenn wir grundsätzlich unterschiedlicher Meinung sind“, betont der Scheidinger die demokratischen Gepflogenheiten.
Bürger hätten jederzeit das Recht, ihren Unmut über Entwicklungen in der Gemeinde zu äußern. Die Bildung einer Bürgerinitiative gehe in Ordnung, wenn sie sich sachlich, fachlich und demokratisch verhalte. „Um dem Anliegen nicht entgegenzustehen und um das zu unterstreichen, haben wir als Veranstalter des Abendmarktes den Informationsstand der Bürgerinitiative zu unserer Veranstaltung, ohne Wenn und Aber, zugelassen.“
Welver 21 hatte auf dem Abendmarkt einen eigenen Stand zusammen mit den Fraktionen von SPD, Grünen und FDP. Dabei verteilten die Vertreter der Mehrheitsfraktionen Flyer, um ihre Sicht der Dinge in der Welveraner Politik aufzuzeigen. Darin betonen sie ihre Position zu den „heißen Eisen“ in Welver. „Es muss der Politik auch erlaubt sein, einmal gefasste Beschlüsse zu überdenken und auch zu revidieren“, betonen die Mehrheitsfraktionen. So beabsichtigen sie, in der Ratssitzung am Donnerstag den Beschluss vom Juni zu kippen, wonach das Lehrschwimmbecken ans Sportzentrum sollte. Neueste Überlegungen laufen in die Richtung, das Bad gemeinsam mit der OGS am jetzigen Feuerwehr-Standort zu bauen.
Derweil laufen schon die Vorbereitungen für die Abendmärkte im Jahr 2023. So sollen wie in diesem Jahr wieder drei Veranstaltungen durchgeführt werden. „Ich richte mich immer nach dem Hundertjährigen Kalender. Das hat bei den letzten zehn Veranstaltungen auch schon funktioniert“, so Philipper.
Über die Bühne gehen sollen die beiden ersten Auflagen am gewohnten Ort im Dorfzentrum. Im September hingegen dürften die Bauarbeiten am Marktplatz begonnen haben. „Da stimmen wir uns mit der Gemeinde über einen alternativen Standort ab“, sagte Philipper und dankte den Mitstreitern bei den Abendmärkten: „Ohne die vielen helfenden Hände sind die Märkte nicht durchführbar.“