Defibrillatoren sollen über "Leader" angeschafft werden

Welver - Vor gut anderthalb Jahren war ganz Welver Feuer und Flamme für eine Idee: Flächendeckend, also fast in jedem Dorf, sollten Defibrillatoren im Falle des Falles Leben retten.
Bis heute hapert es an der Umsetzung. Jetzt soll das Defi-Verfahren möglicherweise ins Leader-Projekt eingebunden werden. „Noch handelt es sich um Überlegungen, die noch nicht mit den anderen Kommunen abgestimmt sind“, betont Bürgermeister Uwe Schumacher. Zur Leader-Region „Börde trifft Ruhr“ gehören neben Welver auch Ense, Werl, Wickede (Ruhr) im Kreis Soest und Fröndenberg/Ruhr im Kreis Unna.
Der Vorteil dieser Variante: Es würden Fördergelder winken. Ein Gerät kostet zwar „nur“ 2000 Euro, ein Vertrag inklusive Wartung und aller weiteren Leistungen wie Ersatz würde auf acht Jahre gerechnet aber schon mit insgesamt 6000 Euro zu Buche schlagen – insgesamt weit über 100.000 Euro. Geld, das die Gemeinde in ihrer aktuellen Haushaltssituation kaum allein aufbringen kann.
Der Nachteil: Die Leader-Projekte waren – zumindest in Welver – bislang nicht gerade im Turbotempo unterwegs. Hier einige Auszüge aus den Verwaltungsmitteilungen in den letzten Sitzungen des zuständigen Planungsausschusses zum Thema Leder-Prozess:
- 29. August 2018: „Aufgrund der Sommerpause liegen keine neuen Sachverhalte für eine Berichterstattung vor“
- 10. Oktober 2018: „Derzeit liegen keine weiteren Sachverhalte für eine Berichterstattung vor“
- Sitzungsvorlage für den 23. Januar 2019: „Es liegen keine weiteren Sachverhalte für eine Berichterstattung vor“.
Wenn das Thema flächendeckende Defibrillatoren auf die Leader-Tagesordnung kommt, sollte es etwas schneller gehen. Denn rein statistisch gesehen sterben 22 Welveraner pro Jahr am plötzlichen Herztod.
Mindestens 22 Geräte wären nötig, will man alle Ortsteile abdecken. Da sollte urprünglich der Verein Definetz helfen, der es sich zum Ziel gemacht hat, möglichst viele dieser mobilen Lebensretter aufzustellen.
Definetz-Gründer und Vorsitzender Friedrich Nölle war bei einem Besuch in Welver im Sommer 2017 überzeugt, dass das auch in Welver möglich ist. Bisher wurde viel Zeit verschenkt. Vielleicht bringt jetzt tatsächlich Leader die Sache ins Rollen.
Die Defibrillator-Initiative für Welver geht auf einen Vorschlag der Grünen zurück. Ursprünglich sollte ein öffentlich zugängliches Gerät im Bereich des Marktes angeschafft werden.