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Neuer Pächter für Amtsschimmel gesucht

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Von: Dirk Wilms

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Für den Amtsschimmel am Marktplatz in Welver wird ein neuer Pächter gesucht.
Für den Amtsschimmel am Marktplatz in Welver wird ein neuer Pächter gesucht. © Dirk Wilms

Ein Leerstand fällt am Marktplatz in Welver besonders ins Auge. Die Kneipe „Amtsschimmel“ ist seit Monaten geschlossen. Der Pächter betreibt inzwischen weitere Lokalitäten in Hamm und Werl. Jetzt sucht Verwalterin Iris Reinecke für die knapp 200 Quadratmeter große Gaststätte einen neuen Pächter. In ihrem Online-Angebot schreibt sie von einem Lokal auf zwei Ebenen mit einem großen Schankraum mit Rundtheke im Erdgeschoss, einen Speiseraum, zwei Emporen, Küche und Keller. „Die bisherigen Betreiber durften auf dem Marktplatz eine Außengastronomie führen. Über die Größe und die Kosten ist eine Einigung mit der Gemeinde Welver zu treffen“, formuliert sie.

Welver - Derweil sind andere Leerstände im Zentralort der Niederbörde behoben, wie Wirtschaftsförderin Alicia Sommer im Gemeindeentwicklungsausschuss erläuterte. In nicht allen Fällen konnten dabei aber Geschäfte mit Publikumsverkehr angesiedelt werden. So zog im früheren Sparkassen-Gebäude, wo viele Jahre Haushaltswaren zu bekommen waren, der Vermieter selber mit einem Büro ein.

Kay Philipper von Welver 21 kritisierte, dass inzwischen an mehreren Ladenlokalen rund um Marktplatz und Straße Am Markt die Fensterscheiben zugeklebt worden seien. „Die Eigentümer nehmen lieber Dienstleister als Geschäfte“, sieht Bürgermeister Camillo Garzen aber keine Einwirkungsmöglichkeiten seitens der Gemeinde. Wenn es um die Vermarktung von privaten Geschäftsimmobilien im Ortskern geht, hat die Kommune kaum Handlungsspielraum.

Das ist im Falle der Ansiedlung von Gewerbe anders. Hier ist die Bürgerbeteiligung zum Thema Gewerbegebiet Ostbusch abgeschlossen. Wie Alicia Sommer in der jüngsten Sitzung des Ausschusses erläuterte, ist das Online-Portal seit einer Woche geschlossen. Jetzt macht sie sich an die Auswertung, um sie in der nächsten Sitzung des GPNK vorgetragen zu können, die für Donnerstag, 12. Mai, im Terminkalender steht.

Sie ließ wissen, dass es inzwischen 19 Unternehmen gibt, die im Rathaus ihr Interesse an einer Ansiedlung im geplanten Gewerbegebiet bekundet haben. Das Gros davon seien ortsansässige Firmen, ein Drittel aber von außerhalb. Peter Holuscha von der Bürgergemeinschaft fragte nach, ob es schon einen Kriterien-Katalog gebe, nach dem die Vergabe des Zuschlags für die Flächen erfolgen solle. Dieser Katalog ist Sommer zufolge in Arbeit. „Erst einmal müssen wir aber die Fläche erwerben“, verwies sie im Ausschuss darauf, dass die Tinte unter den Kaufverträgen noch nicht trocken ist.

Letztlich sollen alle Interessenten in die Liste aufgenommen und niemand ausgeschlossen werden. „Es wäre ja fatal, wenn wir jetzt schon Firmen ausschließen würden“, pflichtete Bürgermeister Camillo Garzen seiner Mitarbeiterin bei. „Wenn wir Interessenten für das Gebiet absagen müssen, sollten wir sie aber auf dem Schirm behalten für mögliche andere Flächen“, deutete er Überlegungen an, die über den Ostbusch hinausgehen.

Michael Schulte von der CDU gab zu bedenken, dass die Gemeinde am Ende froh sein müsse, wenn sie die angestrebten zehn Firmen überhaupt bekommen werde, um die gesamte Fläche vollständig vermarkten zu können. Zuvor aber muss nach den politischen Beschlüssen noch das übliche Prozedere über die Bühne gebracht werden. Denn mit dem Ende der Online-Bürgerbefragung sind die Mitwirkungsmöglichkeiten der Öffentlichkeit noch nicht beendet. Im Rahmen der öffentlichen Auslegungen gibt es im weiteren Verlauf des Verfahrens durchaus Handlungsmöglichkeiten.

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