„Gerade vor dem Winter ist es wichtig, dass die Igel groß und schwer genug sind, damit sie überleben können“, weiß Lino. Und weil die Beobachtung der kleinen stacheligen Gartenfreunde in den späten Abendstunden in der Gruppe viel mehr Spaß macht, als alleine, motivierte der Gymnasiast auch gleich seine Nachbarn, Cornelia und Rene Gölitz, den heimischen Garten der Eltern Annegret und Walter Gölitz igelgerecht auszustatten. „Zwei Anlaufstationen sind schließlich besser als eine und das spricht sich garantiert auch bei den Igeln rum“, erklärt er.
Futter- und Schlafhäuser wurden angeschafft oder sogar gebaut und mit Stroh ausstaffiert, Futternäpfe und Tränken platziert. „Klarer Fall, dass wir, damit die Igelroute auch frei passierbar ist, sofort ein Loch in den Zaun zwischen unseren Gärten geschnitten haben“, erzählt Cornelia Gölitz . Und tatsächlich brachte eine kleine Kamera es bereits am nächsten Morgen an den Tag, dass die Igel ausgesprochen auf Zack waren und umgehend den neuen Durchgang als Abkürzung benutzten.
Seitdem steht der regelmäßige Austausch von Videos und Fotos, aber auch von Erfahrungen wie beispielsweise über das beste Futter, fast täglich auf der Tagesordnung. „Und natürlich füttern wir auch gegenseitig, falls jemand mal in Urlaub oder sonst irgendwie verhindert ist“, sagt Rene Gölitz.
Aktuell sind jede Nacht vier bis fünf Igel in den beiden Gärten unterwegs. „Da ist dann auch schon mal Gerangel programmiert.“ Das nächste Bauprojekt bei Familie Gölitz ist übrigens bereits in Planung: Das kleine Gartenhäuschen soll zum Schlafhaus für Igel umfunktioniert werden. Schließlich kommt der nächste Winter ganz bestimmt, und dann ist ein guter Unterschlupf für die kleinen und großen Nützlinge in ihrem Winterschalf das A und O.